23.12.2021 | Originalien
Psychoonkologie als Teil eines ganzheitlichen Behandlungskonzepts bei Krebs
Erschienen in: Urologie in der Praxis | Ausgabe 2/2022
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Eine Krebserkrankung sowie deren Behandlungen sind meist mit vielen körperlichen, sozialen und auch psychischen Belastungen verbunden. Rund 30 % der onkologischen PatientInnen entwickeln innerhalb des Krankheitsverlaufs eine psychische Störung, wobei affektive Störungen, Angststörungen sowie Anpassungsstörungen am meisten vertreten sind. Mittels psychoonkologischer Diagnostik können belastete PatientInnen schnell erkannt und zeitnah einer Therapie zugeführt werden. Oft entwickeln PatientInnen subjektive Theorien und Zuschreibungen der Ursache für ihre Erkrankung, nicht selten in Bezug auf psychische Faktoren. Die aktuelle Evidenz zeigt jedoch keinen direkten Zusammenhang zwischen einer anhaltenden psychischen Belastung und einem Risiko für eine onkologische Erkrankung. Innerhalb des Krankheitsverlaufs zeigt sich die psychische Verfassung als zentral in Bezug auf die Lebensqualität und auf funktionale Bewältigungsstrategien (Coping). Neben einer längerfristigen Verbesserung der Lebensqualität und der Stärkung des Copings können psychoonkologische Interventionen signifikant zur Reduktion von psychischen Belastungen (Depression, Angst oder Stress) beitragen. Die Psychoonkologie ist heute zu einem unverzichtbaren Bestandteil einer gesamtheitlichen onkologischen Behandlung geworden.
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