19.05.2022 | Originalien
Klinische Fachspezialisten in der Urologie II: ambulante Einsatzmöglichkeiten am Beispiel der Neurourologie
Erschienen in: Urologie in der Praxis | Ausgabe 2/2022
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Klinische Fachspezialisten*innen stellen ein Bindeglied zwischen ärztlichem und pflegerischem Personal dar und ermöglichen klinisch-medizinisch interessierten Pflegefachpersonen eine spannende Weiterbildung. Im Kantonsspital Winterthur werden im urologischen Ambulatorium Patienten seit 2020 durch eine klinische Fachspezialistin betreut. Dabei besteht die Tätigkeit aus 53 % Diagnostik, 15 % ärztlicher Sprechstunde, 14 % Sprechstunde klinische Fachspezialistin und 18 % Administration/Organisation. Die neurourologischen Patienten werden durch die klinische Fachspezialistin in der Sprechstunde begleitet, urodynamisch abgeklärt und im weiteren Verlauf bei Katheterwechseln oder nichtinvasiven Neuromodulationstherapien regelmässig betreut. Die kontinuierliche Betreuung durch einen klinischen Fachspezialisten*in wird sehr geschätzt. Dabei treten gelegentlich Unklarheiten bezüglich der Funktion und Kompetenzen auf. Ebenso besteht im betrieblichen Umfeld aus den gleichen Gründen noch Bedarf an klaren Stellenbeschreibungen. Bezüglich des ökonomischen Vergleichs zwischen Ärzten*innen und klinischen Fachspezialisten*innen lässt sich festhalten, dass die zugrunde liegende ärztliche Ausbildung die Weiterbildungskosten von Pflegepersonal übertrifft. Ob klinische Fachspezialisten*innen kosteneffizienter arbeiten als Ärzte*innen muss noch weiter geprüft werden.
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