16.02.2022 | Menopause
Individuelle kardiovaskuläre Risiken der Patientin in der Lebensmitte
Was ist für ihre Zukunft relevant?
Erschienen in: Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz | Ausgabe 1/2022
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Der Anstieg der Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Haupttodesursache der Frau ist seit der Jahrtausendwende dank Optimierung der Akutbehandlung bei kardiovaskulären Ereignissen, v.a. aber durch fortwährende Verbesserung der Prävention rückläufig. Letzteres bezieht sich v. a. auf die Behandlung des Hypertonus, aber im letzten Jahrzehnt auch auf die zunehmende Senkung des Cholesterins. Nahezu unverändert dagegen ist der Anstieg des Diabetes mellitus Typ 2 vor dem Hintergrund einer allgemeinen Gewichtszunahme und Reduktion körperlicher Tätigkeiten. Voraussetzung weiterer Erfolge in der Prävention der Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die ausreichend frühe Wahrnehmung von Risiken seitens der Frauen, aber auch der versorgenden Ärzte, insbesondere des Frauenarztes. Neben Lebensstilmodifikationen haben die medikamentösen Möglichkeiten zur Korrektur von Fettstoffwechselstörungen enorm zugenommen. Triebfeder ist die hohe Wirksamkeit der Senkung des LDL-Cholesterins bezüglich der Vermeidung arteriosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie koronare Herzkrankheit und Schlaganfall. Blutdruckerhöhungen reagieren gut auf Gewichtsabnahme, Bewegung und Ernährungsweise und sind mit Kombinationen der Antihypertensiva nebenwirkungsarm beherrschbar. Keine kurative Medikation steht allerdings für den Diabetes mellitus Typ 2 zur Verfügung. Das liegt am irreversiblen Untergang des endokrinen Pankreas. Nur im Frühstadium des Diabetes oder besser bei Prädiabetes ist die Änderung des Lebensstils erfolgreich dann aber hochgradig. Aus diesem Grund und wegen der über Jahre asymptomatischen Entwicklung von Arteriosklerose ist die frühzeitige Diagnose von kardiovaskulären Risiken ein so wertvoller Beitrag zur Gesundheit der Frau.
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