01.10.2019 | kinderkrankenpflege
Schlaf im ersten Lebensjahr
Informationen und Schulung helfen den Eltern zu verstehen
verfasst von:
OA Barbara Schneider, Prof. Dr. rer. nat. Angelika A. Schlarb
Erschienen in:
PRO CARE
|
Ausgabe 8/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Schlafprobleme und Regulationsstörungen treten im ersten Lebensjahr häufig auf und können eine Belastungss ituation für die Eltern darstellen. Einschlafschwierigkeiten beschreiben 21 Prozent der Eltern von Kindern in der Altersgruppe zwischen fünf und zwölf Monaten. Das Wissen der Eltern über Schlaf und Schlafregulation ihres Kindes spielt eine wesentliche Rolle bezüglich der Prävention und Chronifikation. Eltern benötigen adäquate Informationen und Edukation über die Zusammenhänge zwischen Schlaf und Selbstregulation, die durch die einschlägigen Elternbücher zum Thema Kinderschlaf nur unzureichend gedeckt werden. In der Schlafberatung von Eltern ist es wichtig, Risikofaktoren für Schlafprobleme in den ersten zwölf Lebensmonaten zu erkennen und entsprechende Strategien zu vermitteln. Schlaftagebücher und spezielle Screeningfragebögen helfen bei der Differenzierung zu organisch bedingten Schlafstörungen, die eine weitere diagnostische Abklärung notwendig machen.
Das multimodale Kurzzeitinterventionsprogramm Mini-KiSS ist ein Elterntrainingsprogramm bei kindlichen Ein- und Durchschlafstörungen, das umfassend evaluiert wurde. Ziele des Trainings sind neben der Wissenserweiterung über gesunden und gestörten Schlaf die Verbesserung der Schlafhygiene, das Erlernen von Problemlösestrategien und die Verbesserung der schlafbezogenen Erziehungskompetenzen. Das Programm steht als Therapiemanual für die Anwendung im praktischen Alltag zur Verfügung.