08.06.2020 | themenschwerpunkt
Reversible Multifokalität mit einer trifokalen additiven Intraokularlinse
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 5-6/2020
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Studienziel
Das Ziel der Studie war die Evaluierung der visuellen und refraktiven Ergebnisse sowie der Patientenzufriedenheit nach bilateraler Implantation einer primären kapselfixierten Intraokularlinse (IOL) und einer additiven sulcusfixierten trifokalen IOL.
Studieneinrichtung
Lehrkrankenhaus der Barmherzigen Brüder, Abteilung für Augenheilkunde, Wien, Österreich.
Design
Prospektive Fallserie.
Methode
Bei allen Patienten wurde bilateral eine monofokale IOL intrakapsulär implantiert, gefolgt von der Implantation einer additiven Sulcoflex Trifokal IOL (0 Dioptrien-Modell 703F, Rayner, West Sussex, UK) in den Sulcus ciliaris im selben Eingriff. Die Evaluation der Patienten erfolgte durch Prüfung des unkorrigierten und bestkorrigierten monokulären Fernvisus sowie des unkorrigierten und bestkorrigierten binokulären Fern‑, Intermediär- und Nahvisus, der Defokuskurve, der visuellen Symptome, der Brillenunabhängigkeit sowie der Patientenzufriedenheit 3 Monate postoperativ.
Resultate
Es wurden 15 Patienten eingeschlossen. Der mittlere binokulare unkorrigierte Visus war 0,06 logMAR ± 0,05 (SD) im Fernbereich (Range: −0,3 bis 0,0 logMAR), −0,02 ± 0,17 logMAR für den Intermediärbereich (Range: −0,1 bis 0,6 logMAR) und 0,09 ± 0,08 logMAR für den Nahbereich (Range: −0,1 bis 0,2 logMAR). Bei einem Patienten musste 3 Monate postoperativ eine Explantation der Sulcoflex Trifokal IOL aufgrund starker Halos und Blendung durchgeführt werden. Bei allen Patienten konnte eine komplette Brillenunabhängigkeit 3 Monate nach der Operation festgestellt werden. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse sind bei diesen Patienten nicht aufgetreten.
Schlussfolgerung
Die Implantation einer monofokalen IOL intrakapsulär in Kombination mit der gleichzeitigen Implantation einer additiven trifokalen IOL in den Sulcus ciliaris stellt eine sichere und effiziente Wahl für Patienten mit Wunsch nach Brillenunabhängigkeit nach Kataraktoperation dar und bietet den Vorteil einer deutlich risikoärmeren Reversibilität.
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