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01.10.2013 | Originalarbeit
Prozessanalyse in einer zentralen OP-Abteilung am Beispiel der chirurgischen OP eines Klinikums der Regelversorgung
Erschienen in: PRO CARE | Ausgabe 8/2013
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Einführung/Zielsetzung
Aufgrund des Kostendrucks im Krankenhaussektor gewinnt die Optimierung von Versorgungsprozessen, insbesondere in hochkostenintensiven Bereichen wie der OP-Abteilung, an Bedeutung. Ziel der vorliegenden Untersuchung war deshalb, potenzielle Schwachstellen im Ablauf der perioperativen Patientenversorgung einer zentralen OP-Abteilung zu identifizieren.
Methodik
In einer 3-wöchigen prospektiven Untersuchung wurden neben operativen Prozesszeiten, Verzögerungsgründen und Wartezeiten auch die OP-Planungen und relevante Leistungskennzahlen in einem Klinikum der Regelversorgung analysiert. Die Dokumentation erfolgte mittels standardisiertem Beobachtungsbogen in 2 ausgewählten OP der Kliniken für Allgemein- und Unfallchirurgie. Ergänzend wurden 4 Experteninterviews mit Vertretern der beteiligten Berufsgruppen des OP geführt.
Ergebnisse
Es wurden insgesamt 94 operative Eingriffe betrachtet. Mit 28,5?% bzw. 27,3?% traten die meisten zeitlichen Defizite in den Intervallen vom Beginn bis Ende der Anästhesieeinleitung und vom Beginn der operativen Maßnahmen bis zum Schnitt auf. Eine nichtbeendete OP-Vorbereitung konnte insgesamt in 19 Fällen als Auslöser für Verzögerungen erfasst werden. Ebenfalls organisatorisch bedingt war die in 14 Fällen registrierte Verspätung des Operateurs. Die Analyse der Kennzahlen wies eine mittlere OP-Auslastung von 40,87 bzw. 48,59?% auf. Bei 48 Operationen fehlten auf dem OP-Plan zeitliche Vorgaben für die Operationsdauer.
Diskussion
Die Analyse des perioperativen Prozessgeschehens ermöglichte die Identifizierung von vermeidbaren Verzögerungsmomenten, die überwiegend auf organisatorische Probleme zurückzuführen waren. Daraus resultiert die Notwendigkeit der Optimierung des OP-Managements, wobei vorrangig ärztliche Abläufe betroffen wären.