01.02.2024 | themenschwerpunkt
Pathogenese der Uveitis
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 5/2024
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Uveitis als Entzündung des inneren Auges kann verschiedene Ursachen haben: Am häufigsten ist in Europa die Autoimmunität, während Trauma, Infektion oder Masquerade-Syndrome seltener sind. In diesem Artikel werden die aktuellen Kenntnisse zur Pathogenese der autoimmunen Uveitis zusammengefasst. Das Immunprivileg des Auges verhindert die unmittelbare Aktivierung der Immunsystems vor Ort, stattdessen wird eine extraokuläre Aktivierung mit Augenprotein-ähnlichen Umweltantigenen (antigene Mimikry) postuliert, die dann von T‑Zellen mit okulären Autoantigenen verwechselt werden. Die T‑Zellen rekrutieren die Entzündungszellen, die für die Gewebsdestruktion verantwortlich sind, in das Auge. T‑Helfer-1(Th1)- und Th17-Zellen, die okuläre Autoantigene erkennen, spielen die Hauptrolle bei der Uveitis, diese können im Auge auch zu Th1/Th17-Mischtypen oder sogar zu regulatorischen Zellen differenzieren. Es gibt genetische Assoziationen mit verschiedenen Uveitistypen, vor allem mit HLA-Klasse-I-Molekülen. Es wurden aber auch zahlreiche andere Gene, die die Immunantwort beeinflussen, gefunden. Das Mikrobiom, das eine maßgebliche Rolle als „Trainingspartner“ für Zellen des Immunsystems spielt, wird ebenfalls als möglicher Auslöser für Uveitis diskutiert, entweder durch antigene Mimikry von Bakterienmolekülen, die okuläre Autoantigenmoleküle imitieren, oder die Störung der Balance des Immunsystems.
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