Die Angaben zur Prävalenz der okulären Hypertension bei Pateinten und Patientinnen mit juveniler Uveitis schwanken stark und liegen zwischen 3 und 51 % [
6,
167,
168]. In einer retrospektiven Analyse von 916 Kindern und Jugendlichen mit nichtinfektiöser Uveitis zeigten sich bei Erstvorstellung bei 15,8 % Augendruckwerte über 21 mm Hg und bei 2,9 % Werte über 30 mm Hg. Risikofaktoren für einen erhöhten Augendruck bei Erstkontakt waren ein Alter zwischen 6 und 12 Jahre, Dauer der Uveitis über sechs Monate, vorangegangene Katarakt-Operation oder Vitrektomie, topische Steroide, eine kontralaterale Augendruckerhöhung und eine Sehleistung unter 20/40. Im zwei Jahres-Follow-up zeigten sich bei 33,4 % der Kinder Augendruckwerte über 21 mm Hg, bei 14,8 % Werte über 30 mm Hg und bei 24,4 % ein Augendruckanstieg über 10 mm Hg vom Ausgangswert [
169]. In einer retrospektiven Studie aus Indien zeigte sich, dass sich bei 7,9 % der Kinder mit okulärer Hypertension innerhalb des 3,40 ± 2,34 Jahre langen Follow-up ein Glaukom entwickelte [
160]. Die Einleitung einer drucksenkenden Therapie und eine möglichst steroidfreie antiinflammatorische Therapie werden bei erhöhten Augendruckwerten empfohlen. Bei der Wahl der drucksenkenden Medikation gilt es zu beachten, dass Alpha-2-Agonisten und Prostaglandine die Entzündung verstärken können [
8,
108]. Bezüglich der Anwendung von Prostaglandinen bei Uveitis gibt es in der Literatur allerdings kontroverse Meinungen. In einer retrospektiven Studie zeigte sich bei Patienten und Patientinnen mit uveitischem Glaukom unter begleitender Prostaglandin Therapie kein vermehrtes Aufflammen der Uveitis. Anzumerken ist, dass nur Patienten und Patientinnen in die Studie eingeschlossen wurden, welche in Remission unter systemischer immunmodulierender Therapie waren [
170]. Sollten chirurgische Eingriffe zur Drucksenkung notwendig werden, zeigen sowohl die Goniotomie als auch filtrierende Eingriffe zufriedenstellende Ergebnisse [
171].