07.08.2019 | Kardiologie | Kardiologie
Bedeutung von Biomarkern bei akuter Herzinsuffizienz
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 4/2019
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Bei Patienten mit akuter Dyspnoe können Biomarker helfen zwischen akuter Herzinsuffizienz und Luftnot nichtkardialer Genese zu unterscheiden. Hierbei sind vor allem die natriuretischen Peptide von großer praktischer Bedeutung. Sie sollten im Rahmen der Aufnahme bei allen Patienten mit akuter Luftnot bestimmt werden. Einen hohen Stellenwert hat insbesondere deren hoher negativer prädiktiver Wert, der den weitgehenden Ausschluss einer Herzinsuffizienz bei normwertigen natriuretischen Peptiden erlaubt. Zur Verfügung stehen Assays für das natriuretische Peptid vom B‑Typ (BNP), das N‑terminale pro-natriuretische Peptid vom B‑Typ (NT-proBNP) und das mittregionale pro-atriale natriuretische Peptid (MR-proANP) mit unterschiedlichen Grenzwerten. Bei Patienten, die mit einem Angiotensinrezeptor-Neprilysin-Inhibitor behandelt werden, muss NT-proBNP (oder MR-proANP) zur Beurteilung verwendet werden, da BNP durch die Medikamentenwirkung gesteigert wird und daher keine adäquate Aussage zur Krankheitsschwere zulässt. Neben der gut etablierten diagnostischen Bedeutung bei der akuten Herzinsuffizienz können die natriuretischen Peptide auch eine Rolle bei der Beurteilung der Krankheitsschwere und bei der Prognoseabschätzung spielen. Neben den natriuretischen Peptiden existieren zahlreiche weitere Biomarker, die verschiedene pathophysiologische Vorgänge der Herzinsuffizienz widerspiegeln. Ob diese Biomarker den Sprung in die klinische Routine schaffen, bleibt abzuwarten.
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