01.06.2016 | originalarbeit | Ausgabe 3/2016 Open Access

IVOM in Österreich 2013 – Eine Auswertung anhand realer Patientenzahlen
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bereits bei einer ersten Untersuchung des ÖAC (Vavrovsky und Kieselbach, Value Health 15(4):A255, 2012) im Jahre 2011 wurde festgestellt, dass in Österreich pro Patient mit AMD nur 4 IVOM in einem Jahr erfolgten. Daher wurden in dieser Studie alle Indikationen pro Auge evaluiert.
Material und Methode
Anhand von anonymisierten Akten von Patienten, die intravitreale Injektionen (IVOM) mit aVEGF Medikamenten wegen einer AMD, DMÖ oder RVV während des Jahres 2013 erhielten, wurde die Anzahl der IVOM pro Auge evaluiert. Zusätzlich wurde bei einem Teil der Visusverlauf innerhalb dieses Jahres untersucht.
Resultate
Im Jahr 2013 wurden 54.321 IVOM durchgeführt, davon konnten 31.768 evaluiert werden. 67 % aller IVOM in 29 Abteilungen erfolgten bei AMD (Altersbedingter Makuladegeneration). 21 % der Patienten hatten ein DMÖ (diabetisches Makulaödem) und 12 % wurden wegen einem RVV (retinalem Venenverschluss) behandelt. Die durchschnittliche Anzahl aller IVOM pro Jahr und Auge war 3.3 über alle drei Indikationen. Von 394 Patienten wurde auch der Visusverlauf erhoben. Es zeichnete sich eine klare Korrelation zwischen der Anzahl an IVOM und dem Verlauf des Sehvermögens ab, die in allen rezenten Studien beschrieben wird (Holz et al., Br J Ophthalmol, doi:10.1136/bjophthalmol-2014-305327, 2014; Ziemssen et al., Ophthalmologe 112(3):246–254, 2015; Cohen et al., Retina 33:474–481, 2013; Holz et al., J Clin Invest 124:1430–1438, 2014).
Schlussfolgerung
Die derzeitige IVOM Versorgung in Österreich ist nicht ausreichend, um das Sehvermögen der betroffenen Patienten zu erhalten. Die Verbesserung der Organisation und budgetären Ausstattung sowie insbesonders die Ausweitung in den niedergelassenen Bereich ist notwendig, um Erblindungen zu vermeiden.