10.03.2023 | Orthomolekulare Medizin
Einführung in das Mikrobiom
Erschienen in: Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz | Ausgabe 1/2023
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Der menschliche Körper wird von einer Vielzahl von Mikroorganismen besiedelt, die zusammen das humane Mikrobiom bilden. Das Darmmikrobiom macht hiervon den größten Anteil aus. Es stellt eine wichtige Barriere gegen die Ansiedlung von pathogenen Erregern dar, übernimmt wichtige Stoffwechselfunktionen und wirkt regulativ auf das Immunsystem ein. Das macht es essenziell für die Erhaltung der Gesundheit. Die wichtigsten Determinanten der Mikrobiomzusammensetzung in der Allgemeinbevölkerung sind exokrine Pankreasfunktion, Genetik, Ernährung, Alter, Geschlecht und Adipositas. Darüber hinaus werden Veränderungen des Darmmikrobioms mit einer Vielzahl verschiedener, nicht nur gastrointestinaler, Erkrankungen in Verbindung gebracht. Typische Mikrobiomveränderungen beim Kranken sind beispielsweise ein Verlust mikrobieller Diversität und gesundheitsförderlicher Bakterien oder eine Zunahme potenziell pathogener Erreger. Dies kann zu einem proinflammatorischen und instabilen Mikrobiom führen. Der Wissensstand rund um das Thema Mikrobiom nimmt mit rasanter Geschwindigkeit zu, und auf eine Modulation des Mikrobioms zielende Therapien haben inzwischen in unterschiedlichsten Indikationen ihren Weg in die Praxis gefunden. Grundkenntnisse über das Darmmikrobiom sind daher für alle Behandelnden essenziell, um in diesem sich schnell entwickelnden Feld die Übersicht zu behalten und Patientinnen und Patienten adäquat beraten zu können.
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