01.06.2014 | originalarbeit
Die Anwendbarkeit des BDI-II in klinischen und nichtklinischen Populationen aus psychometrischer Sicht. Eine vergleichende Analyse mit dem Rasch-Modell
Erschienen in: neuropsychiatrie | Ausgabe 2/2014
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Hintergrund
Die revidierte deutsche Fassung des Beck Depressions-Inventars (BDI-II) ist ein verbreitetes Instrument zur Erfassung des Schweregrads einer Depression für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene. Der Selbstbeurteilungsfragebogen mit 21 Items und polytomem Antwortformat orientiert sich an den diagnostischen Kriterien des DSM-IV. Die psychometrischen Eigenschaften wurden für klinische Populationen bereits eingehend unter Verwendung v. a. faktorenanalytischer Verfahren ermittelt. Die vorliegende Studie untersucht die psychometrischen Eigenschaften des Instruments in einer nicht-klinischen Population. Dabei wird auf der Basis von Item-Response-Modellen vor allem der Frage nachgegangen, ob das Instrument in beiden Populationen gleichermaßen gute Messeigenschaften aufweist.
Methode
Das BDI-II wurde einer klinischen sowie einer studentischen Stichprobe vorgegeben. Die Antworten wurden mit dem Partial Credit Model ausgewertet und die Parameter sowie der Modell-Fit verglichen.
Ergebnisse
Es zeigen sich teilweise gut übereinstimmende Schwellenparameter in den beiden Stichproben, bei manchen Schwellen hingegen sind charakteristische Unterschiede zwischen der klinischen und der studentischen Stichprobe auszumachen. Dennoch erhalten Personen aus beiden Gruppen in hohem Maße übereinstimmende Personenparameter pro Gesamtwert zugeordnet.
Schlussfolgerungen
Die vorliegenden Ergebnisse lassen erkennen, dass das BDI-II in klinischen und nicht-klinischen Populationen ähnlich gut misst, wobei bestimmte Items in der nicht-klinischen Stichprobe charakteristische Abweichungen aufweisen.
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