01.06.2013 | originalarbeit
Weitsichtigkeit als Risikofaktor für Patienten mit nicht-arteritischeranteriorer ischämischer Optikusneuropathie
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 3/2013
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Hintergrund
Die nicht-arteritische anteriore ischämische Optikusneuropathie (NAION) ist die häufigste akute optische Neuropathie bei älteren Menschen, mit einer Häufigkeit von 2 bis 10 pro 100.000 Menschen im Alter von 50 Jahren und älter.
Ziel unserer Untersuchung war es, die Refraktionsfehler bei Patienten mit NAION zu überprüfen, vor allem hinsichtlich der Weitsichtigkeit als zusätzliches Risiko für NAION.
Methode und/oder Patienten
Retrospektiv wurden die medizinischen Unterlagen einer detaillierten Augenuntersuchung bei 109 Patienten (109 Augen) mit akuter NAION, die zwischen Januar 2002 und Dezember 2011 in unsere Abteilung aufgenommen wurden, überprüft. Die Refraktionsfehler wurden mit einem Autorefraktometer gemessen. Das sphärische Äquivalent wurde als Maß für Refraktionsfehler angewandt. Nur akute Episoden von diesen Patienten wurden in die Untersuchung eingeschlossen.
Ergebnisse
Das durchschnittliche Alter bei Ausbruch der ersten Episode war 68,53 Jahre. Die Mehrheit unserer NAION Patienten (76 von 109; 69,7 %) war zwischen 60 und 80 Jahre alt. Die meisten Augen (67 von 109) waren weitsichtig (61,5 %). Der durchschnittliche Grad der Weitsichtigkeit war + 2,38 D. Von den 109 Patienten mit NAION hatten 23 (21,1 %) bilaterale Episoden.
Schlussfolgerungen
Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, daß Weitsichtigkeit ein prädisponierender Faktor für NAION sein könnte. Da es keine zuverlässige und wirksame Behandlung für NAION gibt, haben Maßnahmen zur Vermeidung ischämischer Optikusneuropathie Vorrang. Bei Patienten mit mäßiger Weitsichtigkeit sollte eine detaillierte Augenuntersuchung vorgenommen werden, mit nachdrücklicher Betonung der Erkennung und Behandlung anderer möglicher Risikofaktoren um das NAION-Risiko auf ein Minimum herabzusetzen.
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