Skip to main content
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde 1/2024

13.10.2023 | originalarbeit

Retinoblastom Report Österreich 2021

verfasst von: Dr. Bernhard Steiner, Petra Ritter-Sovinz, Birgit Steltner, Martin Benesch, Andreas Wedrich, Thomas Georgi, Hannes Deutschmann, Sebastian Tschauner, Christoph Schwab

Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 1/2024

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Das Retinoblastom ist das häufigste intraokuläre Malignom im Kindesalter. Es tritt mit einer Häufigkeit von 1:15.000–20.000 Lebendgeburten auf. In Österreich ist jährlich mit 4 bis 6 Erstmanifestationen eines Retinoblastoms zu rechnen. Etwa 95 % aller betroffenen Kinder sind bei Diagnosestellung unter 5 Jahren alt. Ziel dieser retrospektiven Arbeit ist die Präsentation von Diagnose und Therapieverlauf aller im Jahr 2021 an der Medizinischen Universität Graz erstdiagnostizierten Retinoblastomfälle.

Material und Methode

Die Krankengeschichten von allen Kindern, bei denen 2021 an der Medizinischen Universität Graz ein Retinoblastom erstdiagnostiziert wurde, wurden ausgewertet. Initiales Symptom, Alter bei Erstvorstellung, Gruppierung nach der International Classification of Retinoblastoma (ICRB), Therapiemodalität und Augenerhalt bis Ende 2021 wurden erhoben. Die Ausprägung der ICRB-Gruppierung wurde mit jenen der Fälle des Jahres 2020 verglichen.

Resultate

Im Jahr 2021 wurden in Österreich 5 Kinder mit einem Retinoblastom erstdiagnostiziert, 3 Fälle mit einem unilateralen und 2 mit einem bilateralen Retinoblastom. Insgesamt mussten 5 Augen von 4 Kindern enukleiert werden. Ein Patient mit unilateralem Befall erhielt eine intraarterielle Chemotherapie. Bei einem Kind mit fortgeschrittener bilateraler Erkrankung konnte mittels fokaler Therapiemodalitäten und systemischer Chemotherapie ein Auge erhalten werden. Die Erstpräsentationen des Jahres 2021 waren im Vergleich zum Vorjahr mit insgesamt doppelt so vielen Augen der Gruppe E weitaus fortgeschrittener als die Patient*innen im Jahr zuvor.

Schlussfolgerung

Dank einer Vielzahl an chemotherapeutischen Therapieverfahren, ggf. in Kombination mit fokalen Therapieoptionen, ist mittlerweile der Augenerhalt auch bei fortgeschrittenen Fällen möglich. Dennoch ist eine frühe Diagnose weiterhin der entscheidende Faktor für das Überleben des Kindes, den Erhalt des Auges sowie eines Restsehvermögens. Verzögert sich die Erstvorstellung, so ist aufgrund des meist bereits fortgeschrittenen Befalls der Erhalt des Auges meist nicht möglich. Eine Erhöhung der Awareness für das Retinoblastom erscheint in Österreich dringend geboten.
Literatur
2.
Zurück zum Zitat Bishop JO, Madson EC. Retinoblastoma. Review of the current status. Surv Ophthalmol. 1975;19:342–66.PubMed Bishop JO, Madson EC. Retinoblastoma. Review of the current status. Surv Ophthalmol. 1975;19:342–66.PubMed
6.
Zurück zum Zitat Sundaram V, Barsam A, Alwitry A. Training in ophthalmology. Oxford specialty training. Oxford: Oxford University Press; 2009. Sundaram V, Barsam A, Alwitry A. Training in ophthalmology. Oxford specialty training. Oxford: Oxford University Press; 2009.
Metadaten
Titel
Retinoblastom Report Österreich 2021
verfasst von
Dr. Bernhard Steiner
Petra Ritter-Sovinz
Birgit Steltner
Martin Benesch
Andreas Wedrich
Thomas Georgi
Hannes Deutschmann
Sebastian Tschauner
Christoph Schwab
Publikationsdatum
13.10.2023
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Spektrum der Augenheilkunde / Ausgabe 1/2024
Print ISSN: 0930-4282
Elektronische ISSN: 1613-7523
DOI
https://doi.org/10.1007/s00717-023-00550-3

Weitere Artikel der Ausgabe 1/2024

Spektrum der Augenheilkunde 1/2024 Zur Ausgabe