13.06.2023 | Osteoporose | Orthomolekulare Medizin
Vitamin D
Mehr als ein Knochenhormon
verfasst von:
Dr. med. F. Schlereth, K. Badenhoop
Erschienen in:
Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
In der Behandlung der Osteoporose gehört Vitamin D zur Basistherapie. Vitamin-D-Wirkungen auf die Kalzium- und Phosphatresorption in Darm und Niere sowie auf die Knochenmineralisation sind gut etabliert. Durch die weite Verbreitung des Vitamin-D-Rezeptors aus der Gruppe der nukleären Steroidhormonrezeptoren gibt es umfangreiche Hinweise auf pleiotrope Effekte des Liganden Vitamin D. Ein Vitamin-D-Mangel ist verbreitet und konnte in zahlreichen Studien als Risikofaktor unterschiedlichster Erkrankungen beschrieben werden. Aus der Grundlagenforschung kommen viele Hinweise auf Vitamin-D-Wirkungen auch außerhalb des Kalzium-, Phosphat- und Knochenstoffwechsels. Für viele chronische Erkrankungen laufen aktuell kontrollierte Studien mit hoch dosiertem Vitamin D. Der vorliegende Beitrag fasst die aktuellen Erkenntnisse zu Vitamin-D-Wirkungen auf die Muskulatur, den Glukosestoffwechsel bei Diabetes mellitus Typ 2 sowie auf kardiovaskuläre Erkrankungen zusammen. Ferner wird der Einfluss von Vitamin D auf das Immunsystem diskutiert, insbesondere auf Manifestation und Verlauf von Infektionen sowie von Autoimmunerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 1. Die publizierte Studienlage lässt zum gegenwärtigen Zeitpunkt den Schluss zu, dass ein Vitamin-D-Mangel bei diesen Erkrankungen vermieden werden soll. In diesem Zusammenhang werden optimale Dosierungsempfehlungen vorgestellt.