01.06.2016 | Originalien | Ausgabe 3/2016 Open Access

Die Wiener Präventionsstudie EDDY – Erste Ergebnisse
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- Pädiatrie & Pädologie > Ausgabe 3/2016
Zusammenfassung
Übergewicht und Adipositas sind ein zentrales Gesundheitsproblem in Europa. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte die Prävention von Übergewicht zu einem wissenschaftlichen Forschungsziel mit oberster Priorität.
Mit dem Ziel den Gesundheits- und Ernährungsstatus eines repräsentativen Samples von Wiener Schülerinnen und Schülern im Alter von 11 bis 14 Jahren zu erheben und die Auswirkungen einer Intervention mit Ernährungs- und Bewegungsschulungen auf die Körperzusammensetzung, metabolische Faktoren und das Ernährungswissen und -verhalten zu erfassen, wurde im Rahmen des Präventionsprojektes „EDDY“ eine zweijährige Interventionsstudie an vier Wiener Schulen durchgeführt.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass das Ernährungswissen und in einigen Bereichen auch das Ernährungsverhalten durch standardisierte Ernährungs- und Lebensstilintervention verbessert werden können.
Hinsichtlich des körperlichen Gesundheitszustandes zeigt sich, dass der Körperfettanteil in der Interventionsgruppe nach Intervention niedriger war als in der Kontrollgruppe.
Bemerkenswert sind zudem eine außerordentlich große Anzahl an Probanden mit unzureichender Vitamin-D-Versorgung (86,95 %) sowie ein erheblicher Anteil an Schülern mit Vitamin-B12-Unterversorgung (17,98 %).
Bedauerlich ist, dass 28 % der Schüler angaben, keine Freude an körperlicher Aktivität zu empfinden.
Hinsichtlich der Infrastruktur in den Schulen muss auf eine zum Teil sehr mangelhafte Qualität und Größe der Turnsäle hingewiesen werden. Darüber hinaus war die ausreichende professionelle Betreuung durch sportwissenschaftlich ausgebildetes Fachpersonal in einigen Schulen nicht gegeben. Auch eine Involvierung der Schulärzte in das Präventionsprojekt war kaum möglich.