Die Behandlung der Colitis ulcerosa heute und morgen

Die Therapieoptionen der Colitis ulcerosa (CU) haben sich in den letzten Jahren stark erweitert und werden stetig mit Newcomern bereichert. Bezüglich des Einsatzes von TNF-α-Blockern und auch Vedolizumab gibt es 2 neue Studien. In beiden konnte gezeigt werden, dass es im Alter > 60 Jahre zu höheren Raten an schweren Infektionen kam. Vedolizumab zeigte ein gleichwertiges Ansprechen bei Patienten < 40 Jahre vs. > 60 Jahre, während die Rate an Therapieversagen bei TNF-α-behandelten älteren Patienten höher war. Eine Studie hat sich kürzlich mit dem Therapieansprechen bei älteren Patienten unter Ustekinumab befasst, hier sprachen fast 70 % der Patienten nach Woche 16 klinisch an. Limitierend sind in allen Studien die geringen Patientenzahlen der über 60-Jährigen. Kürzlich gab es neue ECCO-Empfehlungen hinsichtlich des Managements von CU-Patientinnen in Schwangerschaft und Stillzeit. Hier wurden nur mehr 5 Substanzen als kontraindiziert eingestuft, sodass man nun mehr Sicherheit im Umgang mit dieser Sondersituation hat, vor allem wenn man die etablierte Therapie in der Schwangerschaft beibehalten möchte bzw. muss. Die Oral-Surveillance-Studie hat in der Rheumatologie für viel Aufruhr gesorgt, eine Rote-Hand-Warnung ist aufrecht, da es Sicherheitssignale bezüglich Tofacitinib und MACE gab. Die Warnung betrifft die ganze Gruppe der JAK, wobei diese Daten in gastroenterologischen Kohorten bisher keine Bestätigung fanden. Dennoch rechtfertigen die Daten einen vermehrt vorsichtigen Einsatz bei prädisponierten und vor allem älteren Patienten. Kombinationstherapien werden derzeit viel diskutiert, erste Daten lieferte hierzu die VEGA-Studie, in der durch eine Kombinationstherapie von Guselkumab mit Golimumab über 12 Wochen eine Überlegenheit sowohl bezüglich des klinischen Ansprechens und der klinischen Remission als auch der endoskopischen Verbesserung und Normalisierung gezeigt werden konnte.