01.12.2016 | themenschwerpunkt
Additive Intraokularlinsen: Ein Überblick
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 6/2016
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
In den letzten Jahren werden additive Intraokularlinsen zur Korrektur pseudophaker Ametropien immer häufiger verwendet. In solchen Fällen stellt die sekundäre Implantation einer zweiten, sulcusfixierten IOL eine Alternative zu einem aufwendigen Linsentausch oder einem refraktiven Lasereingriff dar.
Ursprünglich wurden zwei Intraokularlinsen (IOLs) in den Kapselsack implantiert, doch im postoperativen Verlauf kam es sehr häufig zu einer therapierefraktären „interlentikulären Opazifizierung“. Diese Komplikation kann vermieden werden, indem die erste IOL in den Kapselsack und die zweite IOL in den Sulkus ciliaris gesetzt wird.
Eine weitere Komplikation, welche durch diese Implantationstechnik vermieden werden kann, ist die Entstehung zweier Brennpunkte bedingt durch eine Abflachung der Linsenoberflächen im Bereich des Kontaktes beider IOLs. Dadurch kommt es zur Abnahme der Gesamtbrechkraft im Bereich der Kontaktzone beider Linsen.
Um die Nachteile der Polypseudophakie mit herkömmlichen bikonvexen Linsen zu vermeiden und den hohen refraktiven Ansprüchen der Patienten/Innen gerecht zu werden, wurden spezielle additive IOLs konstruiert. Ziel war es ein ausgereiftes Linsensystem zu entwickeln welches ein breites Indikationsspektrum bietet. Außerdem sollte die Linse einfach zu implantieren und gut verträglich sein. Ein Überblick über die Indikationsmöglichkeiten soll die Einsatzmöglichkeiten dieser reversiblen Technik beleuchten.
Anzeige