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Erschienen in:

01.02.2014 | Editorial

Visionen

verfasst von: Verena Kienast

Erschienen in: PRO CARE | Ausgabe 1-2/2014

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Auszug

Visionen vom eigenen Leben erfüllen sich häufig nicht so, wie man es meint. Das sagte die Pflegepionierin und Ordensschwester Liliane Juchli jüngst in einem Interview mit der ZEIT anlässlich ihres 80. Geburtstags*. Das ist zwar zunächst meist enttäuschend und sogar frustrierend — aber in den meisten Fällen ist der Weg dann dennoch gut. Und ein bisschen etwas von der Vision nimmt man ja doch mit auf diesem Weg — auch wenn es nicht ganz so offensichtlich ist. Juchli selbst wurde Krankenschwester, weil sie in die Mission gehen wollte, so erzählt sie, weil sie Entwicklungshilfe leisten wollte. Doch ihr Orden berief sie nach Basel, wo man sie ebenfalls als Krankenschwester brauchte. So leistete sie Entwicklungs „hilfe“ auf andere Art: Ihre Arbeit für die systematische Erfassung der Pflege und die Weitergabe zunächst als Lehrerin später in Form des heute noch als Standardwerk geltenden Lehrbuchs „Krankenpflege“ war die erste derartige Grundlage für Krankenpflegeschüler und erscheint mittlerweile in zwölfter Auflage. Lehrbücher und immer mehr elektronisches Lern- und Studienmaterial steht den angehenden Gesundheits- und Krankenpflegepersonen nun in einer großen Fülle zur Verfügung — für alle Ausbildungsstufen: Von der Pflegehilfe bis zur Pflegewissenschaftlerin. Die Pflegepraxis selbst ist — ebenso wie die Gesellschaft als Ganzes — in einer Umbruchphase. Und Umbrüche sind für die Betroffenen meist mit Unannehmlichkeiten verbunden. Liebgewonnenes wird in Frage gestellt, eingespielte Routine durch neue Erkenntnisse aufgebrochen, Standards scheinen individuelles Handeln einzuschränken. Die Expertise der Pflege sollte jedenfalls auf allen Ebenen genutzt werden und nicht an Revierkämpfen und Abgrenzungsbeharrlichkeit scheitern. Auch dafür sind Visionen notwendig und die lassen sich miteinander immer besser verwirklichen als gegeneinander …
Metadaten
Titel
Visionen
verfasst von
Verena Kienast
Publikationsdatum
01.02.2014
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
PRO CARE / Ausgabe 1-2/2014
Print ISSN: 0949-7323
Elektronische ISSN: 1613-7574
DOI
https://doi.org/10.1007/s00735-014-0254-z

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