29.01.2018 | Chirurgie
Operationen bei ankylosierender Spondylitis (Morbus Bechterew)
Erschienen in: rheuma plus | Ausgabe 2/2018
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Die ankylosierende Spondylitis ist eine entzündliche rheumatische Erkrankung des Achsenskeletts, die mit Schmerzen und Bewegungseinschränkung im Bereich der Wirbelsäule einhergehen kann. Im Spätstadium der Erkrankung können eine komplette Verknöcherung der gesamten Wirbelsäule und ausgeprägte Deformitäten resultieren. Diese gehen nicht selten mit einer deutlichen Minderung der Lebensqualität und bei zunehmender Einschränkung des Blickfelds einem drohenden Verlust der Selbstständigkeit einher. Patienten mit ankylosierender Spondylitis weisen ein erhöhtes Risiko für Wirbelsäulenfrakturen auf. Dabei handelt es sich meist um komplexe Verletzungen mit hoher Morbidität und Mortalität, häufig liegen neurologische Defizite vor. Die konventionelle radiologische Diagnostik ist oft nicht wegweisend, die konservative Behandlung von Wirbelsäulenverletzungen unbefriedigend. Operative Verfahren sind die Therapie der ersten Wahl bei frakturierten sowie in Fehlstellung ankylosierten Wirbelsäulen. Die Korrekturspondylodese der Globalkyphose führt zu einer Wiederherstellung der Statik, Normalisierung der Blickachse und Verbesserung der Lebensqualität. Durch operative Stabilisierung mit ggf. Dekompression, bei relevanten Fehlstellungen auch mit Korrektur, lassen sich akute Frakturen und chronische Frakturfolgen suffizient therapieren. Die Langzeitergebnisse nach operativer Versorgung sind trotz relativ hoher Komplikationsrate gut bis sehr gut. Minimalinvasive Verfahren können die Komplikationsrate weiter senken. Eine dezidierte präoperative Planung ist essenziell, um den Besonderheiten der Wirbelsäule bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis gerecht zu werden.
Anzeige