13.03.2019 | Menopause
Hormonersatztherapie und vaskuläres Risiko
Kommentar zur Version 2.0 der AWMF-S3-Leitlinie „Peri- und Postmenopause – Diagnostik und Interventionen“ 2019
Erschienen in: Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz | Ausgabe 1/2019
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Auch die neue Version der AWMF-S3-Leitlinie „Peri- und Postmenopause – Diagnostik und Interventionen“ der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) steht im Spannungsfeld möglicher vaskulärer Auswirkungen, die die Anwendung einer Hormonersatztherapie (HRT, MHT) entscheidend beeinflussen können. Die Evidenz der Anwendung für eine orale HRT beruht überwiegend auf Daten der Women’s Health Initiative mit einer Reihe von Limitationen. Soweit ableitbar ist bei Beginn einer HRT bis zum 60. Lebensjahr nicht mit der Induktion kardiovaskulärer Ereignisse zu rechnen, unter Östrogenmonotherapie möglicherweise sogar mit einem gewissen Schutz vor koronarer Herzkrankheit, im höheren Alter allerdings mit einer Steigerung des Risikos. In jedem Alter erhöht die orale HRT allerdings das Risiko für Thrombosen, Lungenembolien und Schlaganfälle. Das Risiko ist im jüngeren Alter zwar relativ niedrig. Dennoch ist bei normal dosierter transdermaler Applikation bis zu einer Aufnahme von 50 µg Östradiol pro Tag wiederholt in sehr großen Beobachtungsstudien keinerlei erhöhtes vaskuläres Risiko detektiert worden, sodass heute diese Applikationsform bevorzugt werden sollte.
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