01.03.2017 | originalarbeit
Determinanten sozialer Partizipation und sozialer Inklusion chronisch psychisch erkrankter Menschen
verfasst von:
PD Dr. Matthias Schützwohl
Erschienen in:
neuropsychiatrie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Grundlagen
Menschen mit einer chronischen psychischen Störung sind in besonderem Ausmaß von sozialer Exklusion betroffen, so dass die Förderung der sozialen Inklusion ein wesentliches Ziel der Versorgung ist. Determinanten sozialer Inklusion sind empirisch allerdings wenig untersucht.
Methodik
Es wurden n =70 Studienteilnehmer mit einer depressiven Störung oder einer Schizophrenie rekrutiert und mit dem Fragebogen zur Erfassung sozialer Partizipation und sozialer Inklusion chronisch psychisch erkrankter Menschen (F-INK) untersucht. Regressionsanalysen wurden durchgeführt, um Determinanten sozialer Partizipation und sozialer Inklusion zu identifizieren.
Ergebnisse
Das Ausmaß sozialer Partizipation nahm mit der Anzahl an Freunden zu und war unabhängig davon bei eigenständig lebenden Studienteilnehmern höher als bei denjenigen, die in betreuten Wohnformen lebten. Das Ausmaß sozialer Inklusion war bei in einer Partnerschaft lebenden Studienteilnehmern höher und nahm dabei mit zunehmender Erkrankungschronizität zu.
Schlussfolgerung
Die zur sozialen Partizipation vorgelegten Auswertungen deuten darauf hin, dass die vorhandenen institutionellen Rahmenbedingungen gemeindepsychiatrischer Wohnbetreuung zu verbessern und gegebenenfalls strukturell neu auszurichten sind. Zur Förderung der sozialen Inklusion sollten vor allem in den ersten Jahren einer psychischen Störung Maßnahmen ergriffen werden, ein Gefühl der fortbestehenden sozialen Zugehörigkeit zu vermitteln.