01.03.2017 | review
Kognitive Defizite beim Burnout-Syndrom – Ein Überblick
Erschienen in: neuropsychiatrie | Ausgabe 1/2017
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Hintergrund
Durch die steigende Prävalenz des Burnout-Syndroms entwickelt sich dieses zu einem Thema zunehmenden wissenschaftlichen Interesses. Neben emotionaler Erschöpfung und Depersonalisation wirkt sich vor allem die persönliche Leistungseinschränkung auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte aus. In den letzten Jahren wird diese Leistungseinschränkung immer häufiger mit kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht. Derzeit gibt es jedoch nur wenige objektive Studien zu kognitiven Defiziten bei Menschen mit Burnout-Syndrom. Dieser Artikel gibt einen Überblick über 16 Studien, die kognitive Fähigkeiten bei Personen mit Burnout-Symptomen untersuchten. Die Ergebnisse sind zum Teil widersprüchlich, was u. a. auf methodische Unterschiede zurückzuführen ist. Kognitive Defizit, welche von den meisten Studienautoren gefunden wurden, betrafen die Exekutiven Funktionen (v. a. Arbeitsgedächtnis, Aktualisieren und Überwachen von Gedächtnisinhalten, Hemmung automatischer/dominanter Antworten) und die Daueraufmerksamkeit. Multifaktorielle Ursachen werden bei der Entstehung der kognitiven Defizite vermutet.
Ausblick
Zielgerichtete Langzeitstudien sind notwendig, um die betroffenen kognitiven Funktionen zu identifizieren und eine Aussage über den kausalen Zusammenhang zwischen dem Burnout-Syndrom und spezifischen kognitiven Beeinträchtigungen treffen zu können.
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