Arbeitsgruppen der ÖKG: Die Arbeitsgruppe Herzinsuffizienz (AG-HI) der ÖKG hat sich zum Ziel gesetzt, einer breiten Öffentlichkeit das Krankheitsbild „Herzinsuffizienz“ durch Aufklärung, Forschung, Fort- und Weiterbildung sowie durch nationale und internationale Kooperationen vertraut zu machen, um dadurch die Behandlung der österreichischen Herzinsuffizienz-Patient:innen weiter zu verbessern.
Herzinsuffizienz-Wandertag mit HerbertProhaska in Rust. SULY Photography / Zuzana Suly
SULY Photography / Zuzana Suly
Die Herzinsuffizienz ist die gemeinsame Endstrecke fast aller kardialen Erkrankungen und repräsentiert damit eine Schnittmenge aus der gesamten Bandbreite der Kardiologie. Charakterisiert wurde die Herzinsuffizienz bis vor wenigen Jahren vor allem durch ihre schlechte Prognose, wobei sie unbehandelt nach wie vor eine höhere Mortalität als viele Malignomerkrankungen aufweist.
Die letzte Dekade brachte jedoch einen massiven Umschwung in der Herzinsuffizienz-Therapie mit sich. Zum einen konnte durch neuartige medikamentöse Therapieoptionen eine deutliche Verbesserung des Langzeitüberlebens als auch der Lebensqualität erzielt werden, zum anderen konnten wegweisende Neuerungen in der Device- und interventionellen Therapie ebenso zum Patientenwohl beitragen.
Herzinsuffizienz-Spezialist:innen nehmen in der koordinierten Betreuung dieser Patient:innen eine zentrale Rolle ein. Durch diese rapide Entwicklung hat die Behandlung jedoch deutlich an Komplexität zugenommen. Um dieser Komplexität Rechnung zu tragen, hat sich die Arbeitsgruppe Herzinsuffizienz zum Ziel gesetzt, durch Aufklärung, Forschung, Fort- und Weiterbildung sowie durch nationale und internationale Kooperationen zur bestmöglichen Versorgung von Herzinsuffizienz-Patient:innen in Österreich beizutragen.
Struktur
Die steigende Bedeutung der Herzinsuffizienz in der kardiologischen Landschaft spiegelt sich in der rasch steigenden Anzahl der AG-Mitglieder wieder. In den letzten Jahren kam es zu einer deutlichen Vergrößerung der Arbeitsgruppe, wobei vor allem viele junge Mitglieder für die AG gewonnen werden konnten.
Um in Anbetracht der steigenden Mitgliederzahl weiterhin effiziente Arbeitsabläufe in der AG zu sichern, wurde als zusätzliches Steuerungsinstrument ein Nukleus etabliert, welcher im Sinne eines Rotationsprinzips regelmäßig ausgetauscht wird. Für alle AG-Mitglieder unter 40 Jahren gibt es zusätzlich zur AG-HI die Möglichkeit, der HFA-Young beizutreten. Selbige repräsentiert eine Organisation der Heart Failure Community der ESC und soll die Vernetzung junger und zukünftiger Herzinsuffizienz-Spezialist:innen ermöglichen und fördern. Mitglieder der AG-HI sind zusätzlich zu ihrer nationalen Tätigkeit auch in der ESC und HFA integriert und eingebunden.
Veranstaltungen
Die AG-HI hat es sich zum Ziel gesetzt, exzellente Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Herzinsuffizienz auszurichten oder zu diesen einen essentiellen Beitrag zu leisten. Folgende Veranstaltungen finden aktuell unter Beteiligung der AG-HI jährlich statt:
DACH-Dreiländertagung: Die Dreiländertagung repräsentiert mittlerweile eine Traditionsveranstaltung, welche jedes Jahr gemeinsam mit den AGs der Schweiz und Deutschland unter österreichischer Beteiligung stattfindet. Die Dreiländertagungen 2022 in Graz und 2023 in Göttingen waren sehr gut besuchte Veranstaltungen mit exzellenten Vortragenden und lebhaften Abstract- Wettbewerben. Die nächste Tagung findet von 19. bis 21. September 2024 in Luzern, Schweiz statt.
Austrian Heart Failure Summit: Bereits zum zweiten Mal konnte im Juni 2023 der Austrian Heart Failure Summit in St. Wolfgang ausgerichtet werden. Selbiger wird durch die HFA-Young und die AG-HI in jährlicher wechselnder Kooperation mit anderen AGs veranstaltet. Das Konzept der Veranstaltung ist es dabei, unter einem jährlich wechselnden fachlichen Schwerpunkt einen Austausch zwischen erfahrenen Spezialist:innen und Nachwuchs-Kardiolog:innen zu ermöglichen. Der AHFS 2024 wird am 21. und 22. Juni in Pörtschach am Wörthersee unter dem Motto „Interventionen bei Herzinsuffizienz – Mythen und Fakten“ gemeinsam mit den Cardiologists of Tomorrow (CoTs) und der AG Interventionelle Kardiologie stattfinden.
Heart-Failure-Awareness-Tag: Der HF- Awareness-Tag stellt eine weitere jährliche Veranstaltung der Arbeitsgruppe dar. Im Rahmen dieser zweizeitigen Veranstaltung findet zum einen ein Patientenwandertag unter breiter medialer Berichterstattung statt. Zum anderen wird im Rahmen des HF-Awareness-Tages jährlich eine Pressekonferenz mit den Anliegen der AG-HI für die Versorgung von Herzinsuffizienz-Patient:innen abgehalten. Die Themen für 2023 umfassen die Schaffung von Disease Management Programs, das Management von Schnittstellen in der Patientenversorgung sowie das Netzwerk Arzt – Patient. Der HF-Awareness-Tag fand Ende September in Wien und Rust statt.
Arbeitsgruppenmitglieder veranstalten auch regelmäßig beliebte Consensus Meetings und Workshops, so z. B. in Wien, Innsbruck, Linz und Klagenfurt.
Wissenschaft
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe sind in den unterschiedlichsten Bereichen wissenschaftlich aktiv. Dies umfasst sowohl grundlagenwissenschaftliche als auch klinische Forschungsprojekte, wobei AG-Mitglieder jedes Jahr auf zahlreiche topgerankte Publikationen, aber auch Forschungsgrants verweisen können. Die AG HI hat sich zum Ziel gesetzt, die Nachwuchsförderung im Bereich der Herzinsuffizienz finanziell zu unterstützen, z. B. in der Form von Reisestipendien und Forschungsgrants.
Ein zweiter Schwerpunkt der AG-HI liegt in der Erstellung diverser Positionspapiere. Neben den schon publizierten Papieren zu Amyloidose, Schnittstellenmanagement und Kardio-Onkologie befinden sich momentan Manuskripte zum Thema der Palliativbetreuung von HI-Patient:innen, Eisenmanagement bei Herzinsuffizienz-Patient:innen, sowie das Management hypertropher Herzerkrankungen (HCM) in Arbeit.
Zertifizierung
Um den steigenden Anforderungen in der Betreuung von HI-Patient:innen zu begegnen und einen Qualitätsstandard für Österreich zu etablieren hat die AG-HI ein Zertifizierungsverfahren sowohl für Herzinsuffizienz-Spezialist:innen als auch für Herzinsuffizienz-Ambulanzen etab-liert. Die Ausbildung zum Herzinsuffizienz-Spezialisten besteht aus einem zweijährigen modular aufgebauten Curriculum und hat bereits die ersten Ab- solvent:innen hervorgebracht. Ebenso wurden im letzten Jahr die ersten Zentren zertifiziert. Die gesamten Ausbildungsmodule und Inhalte wurden durch die AG-Mitglieder in der Wiener Klinischen Wochenschrift publiziert (Wien Klin Wochenschr. 2019; 131(13): 299–312)
Dr. Peter Jirak, Universitätsklinik für Innere Medizin II Salzburg
privat
Prim. Dr. Anna Rab
Kardinal Schwarzenberg Klinikum Schwarzach i. P. KHK/privat
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Prim. Prof. DDr. Peter RainerBezirkskrankenhaus St. Johann i.T. khsj
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