27.11.2023 | Die Urologische Blickdiagnose
Blickdiagnose Urologie
Erschienen in: Urologie in der Praxis | Ausgabe 4/2023
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Ein 43-jähriger Mann stellt sich aufgrund einer seit mindestens 4 h bestehenden schmerzhaften Erektion auf der Notfallstation vor. Die Erektion habe ohne sexuelle Erregung begonnen und habe keinen bestimmten Auslöser gehabt. Mit der Zeit hätte der Penis zu schmerzen begonnen. Miktionsprobleme, Makrohämaturie oder Hodenschmerzen werden verneint. Es sei ein Erstereignis, und urogenitale Traumata oder Infektionen werden verneint. Vorerkrankungen oder regelmässige Medikamenteneinnahme sind nicht vorhanden. In der klinischen Untersuchung zeigt sich eine schmerzhafte Erektion. Eine Blutgasanalyse des Corpus cavernosum penis zeigt folgenden Befund (Tab. 1). Wie interpretieren Sie diesen Befund? Welche Diagnose könnte diesem Befund zugrunde liegen?
Tab. 1
Venöse Blutgasanalyse Corpus cavernosum penis
Blutgasergebnis
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pO2
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25 mm Hg
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pCO2
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88 mm Hg
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Säure-Basen-Status
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pH
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7,15
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cHCO3−
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3,6 mmol/l
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Anionen-Gap
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30 mmol/l
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„Base excess“ (BE)
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−25 mmol/l
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Oxymetrieergebnis
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ctHb
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130 g/l
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Hctc
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27 %
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sO2
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45 %
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Tab. 2
Optionen der intrakavernösen Injektionstherapie bei Low-Flow-Priapismus
Medikament
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Dosierung
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---|---|
Phenylephrin
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Intrakavernöse Injektion von 200 μg alle 3–5 min
Max. Dosis: 1 mg/1 h
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Noradrenalin
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Intrakavernöse Injektion von 1–2 ml von 1 mg/ml in 1000 ml NaCl
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Adrenalin
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Intrakavernöse Injektion von 1–2 ml von 1 mg/ml in 1000 ml NaCl
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Etilefrin
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Intrakavernöse Injektion von 2,5 mg in 1–2 ml NaCl-Lösung
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