Neuroendokrine Regulation des menschlichen Energiestoffwechsels

Adipositas stellt ein globales und stetig zunehmendes Problem in unserer modernen Gesellschaft dar. Die Regulation des menschlichen Energiestoffwechsels ist komplex und unterliegt klassisch homöostatischen und (neuro)endokrinen sowie belohnungsassoziierten und auch prädisponierenden (epi)genetischen Faktoren. Homöostatisch regulierte Systeme müssen sich den täglichen Veränderungen über positive und negative Feedback-Mechanismen ständig und flexibel anpassen. Das Gehirn, und hier insbesondere die Kerngebiete des Hypothalamus, stellt dabei eine zentrale Schaltstelle dar. Signale aus der Köperperipherie, wie gastrointestinale Peptidhormone (z. B. Ghrelin, Glucagon-like Peptid 1 [GLP-1], glukoseabhängiges insulinotropes Peptid [GIP]) oder Adipokine aus dem Fettgewebe, aber auch Energiesubstrate (freie Fettsäuren, Glukose etc.) werden in diesen Hirnregionen integriert und dienen als Ist-Wert des Energiestatus, welcher dann mit dem Sollwert abgeglichen wird. Dieses homöostatische Integral wird zudem von weiteren Faktoren wie belohnungsassoziierten Afferenzen aus dem limbischen System, Stress oder auch chronobiologischen Signalen moduliert, um Energiezufuhr und Energieausfuhr optimal auf die Erfordernisse des Organismus abzustimmen.

In diesem Beitrag wird das komplexe Regulationssystem des menschlichen Energiestoffwechsels genauer erläutert.