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Ärzte Woche

21.02.2022 | Mazhar

Die ungewöhnliche Reise von Wiener Forschern kreuz und quer durch Brasilien

verfasst von: Von Martin Krenek-Burger

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Ein Gruppe genialer Naturforscher, Sammler, Zeichner und Tierpräparatoren aus Österreich geht 1817 in Rio de Janeiro vor Anker, um das damals in Europa unbekannte Land dahinter zu erforschen.

Leinen los! Wir segeln mit Erzherzogin Leopoldine von Österreich ihrem Bräutigam Dom Pedro von Brasilien entgegen. Es ist die Zeit des Wiener Kongresses, Napoleons Niederlage wurde mit Hunderttausenden Leben auf den Kriegsschauplätzen auf der ganzen Welt erkauft. Den siegreichen Monarchen dämmert es: Europa ist nicht der Nabel der Welt. Die USA haben sich erst von England losgesagt. Über die Verhältnisse in Südamerika besitzt man nur dürftige Kenntnisse. Der naturwissenschaftlich dilettierende Kaiser Franz I. packt die Gelegenheit beim Schopfe: Er schickt eine Forschergemeinschaft mit auf die Reise. Der Direktor des Hof-Naturalienkabinetts, Carl von Schreibers, soll detaillierte Instruktionen verfassen. Das Problem: Der Direktor hat keine Ahnung, was die königlichen Sammler, Präparatoren und Maler in Brasilien erwartet. Ausgangspunkt aller Reisen soll immer Rio de Janeiro sein, was sich in dem Riesenland als unsinnig erweist. Auf abenteuerlichen Wegen sind die Forscher jahrelang unterwegs. Sie berichten von Gold- und Diamantenschürfern, vom Leben der Sklaven und vom Abwehrkampf der indianischen Ureinwohner. Die Teilnehmer – jeder eine Legende: Der Zoologe Johann Natterer lebt 18 Jahre in Brasilien und heiratet am Rio Negro, der Botaniker Johann Emanuel Pohl bringt von seiner Reise zwei Botokuden-Indios nach Wien, bald die Attraktion auf Bällen und im Theater, der Künstler Thomas Ender malt auf seiner Reise wunderbare Aquarelle.

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Metadaten
Titel
Die ungewöhnliche Reise von Wiener Forschern kreuz und quer durch Brasilien
Schlagwort
Mazhar
Publikationsdatum
21.02.2022
Zeitung
Ärzte Woche
Ausgabe 8/2022

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