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12.01.2024

Wer unerbittlich kämpft, lebt zumeist auch leidenschaftlich – so wie unsere Künstler

verfasst von: Raoul Mazhar

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In seinem aktuellen Buch widmet sich der renommierte Journalist und Autor Herbert Lackner der Geschichte der heimischen Kunst des 20. Jahrhunderts und deren Einfluss auf die Identität unseres Landes.

Wir können in Österreich auf einen geschichtlichen Schatz verweisen. Anders als die Archäologen, die jedes Pergament fünf Mal umdrehen, um der Antike ihre Geheimnisse zu entlocken, machen sich heimische Historiker Gedanken, wie sie aus der Fülle der Informationen jene herausfiltern, die einerseits gewichtig und andererseits amüsant sind.

Mit viel Gefühl

Als Journalist behaupte ich kühn: Wer könnte das besser als ein ... naja ... Journalist? Herbert Lackner, selbst ein erfahrener Zeitungsmacher, hat hier das richtige Gespür: Seine Aufbereitung der jüngeren historischen Ereignisse ist präzise und gut recherchiert. Er vermittelt dem Leser ein grundlegendes Verständnis für die Bedeutung der Kämpfe, die bis heute Österreichs Identität prägen. Schließlich geht es um nichts weniger als die Freiheit der Kunst und des Denkens, der mittlerweile vierte Streich Lackners auf diesem Gebiet.

Niemand wird alleine gelassen

Bemerkenswert ist Lackners Fähigkeit, sich durch den kulturellen Klimawandel des 20. Jahrhunderts zu navigieren, ohne sich dabei zu verkühlen. Von den Schlachten, die Arthur Schnitzler, Stefan Zweig oder Erich Maria Remarque schlugen, bis hin zu aktuellen Auseinandersetzungen um die Freiheit der Kunst, deckt Lackner ein breites Spektrum ab. Dabei gelingt es ihm, seine Leserschaft mitzureißen und ihre Aufmerksamkeit bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten.

Insgesamt ist Die Freiheit der Kunst und des Denkens eine leidenschaftliche Darstellung der heimischen Kunstgeschichte und ihrer Auswirkungen auf die Identität des Landes. Lackner präsentiert seine Geschichten sowohl informativ als auch fesselnd mit einer klaren Schreibweise, die es den Leserinnen und Lesern ermöglicht, sich rasch und vor allem gerne in die Thematik einzufinden.

Herbert Lackner: Als Schnitzler mit dem Kanzler stritt – Eine politische Kulturgeschichte Österreichs. Carl Ueberreuter Verlag, 2023, 208 Seiten, Hardcover 26,00 Euro, ISBN 978-3-8000-7844-8. Auch als eBook erhältlich.

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Metadaten
Titel
Wer unerbittlich kämpft, lebt zumeist auch leidenschaftlich – so wie unsere Künstler
Publikationsdatum
12.01.2024

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