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Open Access 28.10.2024 | AIC Wissenschaftspreis

ST-Streckenveränderungen bei Notärzt:innen im Dienst

verfasst von: Dr. Mathias Maleczek

Erschienen in: Anästhesie Nachrichten

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Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Originalpublikation
Maleczek M, Schebesta K, Hamp T, Burger AL, Pezawas T, Krammel M, Rössler B (2022) ST‑T segment changes in prehospital emergency physicians in the field: a prospective observational trial. Scand J Trauma Resusc Emerg Med.;30:47.
Einleitung.
Die Tätigkeit in der prähospitalen Notfallmedizin ist sowohl psychisch als auch physisch herausfordernd. Obwohl bekannt ist, dass Stress EKG-Veränderungen bis hin zu ST-T-Streckenveränderungen auslösen kann, fehlen dazu Daten von Notärzt:innen im Dienst.
Methodik.
In einer prospektiven Observationsstudie wurden gesunde Proband:innen nach einer Voruntersuchung (24-h-EKG in der Freizeit, Herzecho, Ergometrie, Labor) mit einem 12-Kanal-EKG während des Dienstes untersucht. Zielparameter war die Inzidenz von Veränderungen im ST-T-Segment. Zusätzlich wurde nach jedem Einsatz der subjektive Stress mittels Fragebogen erfasst: Cognitive Appraisal und NASA Task Load Index (NASA-TLX).
Die Proband:innen waren als Notärzt:innen in Tag und Nachtschichten auf einem Notarzteinsatzfahrzeug tätig. Die Schichtlänge variierte zwischen 8 und 16 h.
Resultate.
Von den 25 rekrutierten Notärzt:innen konnten 36 Schichten (18 Tag & 18 Nacht) von 20 Proband:innen analysiert werden. Insgesamt wurden 124 EKG-Veränderungen aufgezeichnet; 70 % der Notärzt:innen wiesen zumindest eine Veränderung auf. 75 Veränderungen traten während der Einsätze auf, 49 in der einsatzfreien Zeit. Die meisten Veränderungen (122) waren T‑Negativierungen, zweimal konnte eine ST-Senkung aufgezeichnet werden.
Während des Alarms traten 41,5 % der Veränderungen auf, 30,8 % während der Patient:innenversorgung, 20,0 % während der Fahrt zum Einsatz und 4,6 % während des Patient:innentransports. (Abb. 1). Wenn der Alarm während des Schlafs erfolgte, waren signifikant mehr EKG-Veränderungen zu beobachten als während der übrigen Zeit.
Die Auswertung der Surrogatparameter für Stress zeigte generell niedrige Stresswerte (mittlerer NASA-TLX: 26). Generell konnte keine Assoziation zwischen NASA-TLX und EKG-Veränderungen während eines Einsatzes gefunden werden. In der Subgruppe der Notärzt:innen, die während der Patient:innenversorgung EKG-Veränderungen zeigten, konnte allerdings eine signifikante positive Assoziation zwischen NASA-TLX und dem Auftreten von EKG-Veränderungen gezeigt werden.

Fazit für die Praxis

In der Arbeit wurden erstmals 12-Kanal-EKGs bei Notärzt:innen während des Dienstes analysiert. Dabei konnte eine Vielzahl Ischämie-typischer Veränderungen nachgewiesen werden. Auch wenn deren langfristige Auswirkungen unklar sind, weisen sie doch auf eine hohe Stressbelastung während des Dienstes als Notärzt:in hin.

Interessenkonflikt

M. Maleczek gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
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Metadaten
Titel
ST-Streckenveränderungen bei Notärzt:innen im Dienst
verfasst von
Dr. Mathias Maleczek
Publikationsdatum
28.10.2024
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Anästhesie Nachrichten
Print ISSN: 2617-2127
Elektronische ISSN: 2731-3972
DOI
https://doi.org/10.1007/s44179-024-00255-1