Hepatozelluläres Karzinom Immuntherapie und Lebertransplantation können sich in die Quere kommen

Ob Checkpoint-Inhibitoren vor oder nach einer Lebertransplantation in jedem Fall sicher gegeben werden können, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Wichtig ist in jedem Fall das Timing – denn eine Wash-Out-Phase vor der Transplantation verringert das Risiko einer Abstoßung. HealthyShot / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell) Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) wird häufig mit einer Immuntherapiekombination behandelt. Ist danach eine Lebertransplantation erforderlich, kann es möglicherweise zu Problemen kommen. Entsprechende Daten zu Immuntherapie und Lebertransplantation gibt es nur wenige. Die Autorinnen und Autoren einer Metaanalyse schlossen 30 Fallberichte und -serien mit insgesamt 91 Patienten ein, die vor der Lebertransplantation eine Immuntherapie erhalten hatten, berichtete PD Dr. Dr. Ursula Ehmer, Klinikum rechts der Isar, München [1]. In 24 Fällen (26,4 %) k am es zu einer Abstoßung, wobei die Mehrzahl (80 %) gut kontrolliert werden konnte. Es gibt ein Register, in dem Daten zur Gabe von Checkpoint-Inhibitoren vor der Lebertransplantation gesammelt werden. Es umfasst bisher 11 Patientinnen und Patienten aus neun Zentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz – an der geringen Zahl wird klar, wie schwierig die Datenakquise ist. Daher appellierte die Kollegin, geeignete Patienten in das Register einzuschließen. Bisher kam es zu drei Abstoßungen, eine davon endete tödlich. Die Zeit ohne die Immuntherapie – das „Wash-Out“ – scheint dabei eine wichtige Rolle für eine Abstoßungsreaktion zu spielen. Laut einer Studie ist eine Wash-Out-Phase von 42 Tagen sicher [2]. PD-L1-Expression mit Abstoßung assoziiert Auch in einem anderen Szenario können sich Checkpoint-Inhibitoren und Transplantation in die Quere kommen: Die Betroffenen erhalten hier nach der Transplantation eine Immuntherapie – entweder aufgrund eines HCC-Rezidivs oder der Entwicklung eines anderen Tumors. In einzelnen Fällen kam es zu starken Abstoßungsreaktionen, die meist jüngere Patienten betrafen. Sie haben meist ein besseres Immunsystem als Ältere und damit ein erhöhtes Risiko, dass die körpereigene Abwehr entsprechend reagiert. Die Abstoßungsrate beträgt den wenigen Daten zufolge knapp 30 %, in ca. 13 % der Fälle komme es zu einem Organverlust. Der PD-L1-Status in der transplantierten Leber könnte ebenfalls Aufschluss über das Risiko geben. In einzelnen Fallberichten war eine PD-L1 Expression mit einer Abstoßung assoziiert. Auch spielte der Zeitpunkt der Immuntherapie eine Rolle. Ob das alles aber tatsächlich prädiktiv sei und ob man darauf die Therapieentscheidung basieren sollte, sei unklar, so Ehmer. Die Referentin konnte abschließend nicht beantworten, ob man den Patientinnen und Patienten nach Transplantation und Rezidiv tatsächlich eine Immuntherapie geben kann. Es sind prinzipiell alle Therapiealternativen auszuschöpfen, erst dann sollte man es in Betracht ziehen. basierend auf: Kongress der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie 2024, Basel, 11.10.-14.10.2024. Vortrag 296: Immuntherapie im Kontext der Lebertransplantation.

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Hepatozelluläres Karzinom Immuntherapie und Lebertransplantation können sich in die Quere kommen

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