App unterstützt orale Therapie bei Brustkrebs

Orale Therapien erfordern eine hohe Autonomie der Patientinnen und Patienten. Die lässt sich digital unterstützen – mit dem Erfolg einer besseren Lebensqualität. SDI Productions / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodellen) × Speziell für die Anforderungen der onkologischen Krebstherapie wurde CANCADO PRO-React Onco entwickelt. Die Effekte dieser Therapiebegleitung wurden in der multizentrischen randomisierten Phase-IV-Studie PreCycle untersucht. Wie Prof. Dr. Nadia Harbeck, München, anlässlich der ASCO-Jahrestagung 2023 berichtete nahmen an der Studie 499 Patient*innen mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem (HR+ HER2-) Brustkrebs teil, die eine orale Therapie mit Palbociclib und einem Aromatasehemmer (bei Erstlinientherapie) oder Palbociclib plus Fulvestrant (in späteren Linien) erhielten (Abstract #1008). Im Verhältnis 2:1 wurden sie in zwei Arme randomisiert: aktiver Arm: CANKADO PRO-React mit voller Funktionalität. Die patientenberichteten Endpunkte (engl. patient reported outcomes, PRO) triggern gegebenenfalls eine detaillierte Abfrage von Symptomen. Auf den Angaben basierend werden den Patienten automatisiert Empfehlungen gegeben. inaktiver Arm: In der App konnten initial patientenberichtete Endpunkte (engl. patient reported outcomes (PRO) eingegeben werden, ansonsten standen nur Informationen zur Erkrankung und Therapie allgemein zur Verfügung. Primärer Endpunkt der Studie war die Zeit bis zur Verschlechterung der Lebensqualität (DQoL für engl. deterioration of quality of life) definiert als eine Abnahme um mindestens 10 Punkte im Instrument FACT-G (Functional Assessment of Cancer Therapy –General). Eine solche Verschlechterung der Lebensqualität war bei 35,1% im aktiven Arm und bei 44,7% im inaktiven Arm eingetreten. Die kumulative Inzidenz einer DQoL war im aktiven CANCADO-Arm signifikant um 30% gegenüber dem inaktiven Arm verringert (Hazard Ratio [HR] 0,70; 95% Konfidenzintervall [KI] 0,51–0,96; p=0,03). Automatisierte Rückmeldungen Durch Angaben der Patienten wurde in der aktiven App 2.944 Mal die Symptomabfrage per Fragebogen ausgelöst – im Mittel 8,9 Mal pro Patient. Bei 54,4% führte das zur Empfehlung, die Beschwerden beim nächsten Besuch im Zentrum anzusprechen, bei 40,5%, das Zentrum zu kontaktieren, und bei 5,1% umgehend das Zentrum aufzusuchen. In der Gruppe mit aktiver App traten ernste unerwünschtes Ereignis seltener und später auf als im inaktiven Arm. Progressionsfreies und Gesamtüberleben zeigten nach der Primärauswertung keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Basierend auf: ASCO Annual Meeting 2023, 2.-6.6.2023, Chicago (hybrid); Session: Harbeck N. et al.; Abstract 1008.

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