Vitamin C und seine Bedeutung für die Haut

Als physiologisches Antioxidans, Kofaktor für viele Stoffwechselprozesse und Immunmodulator ist Vitamin C auch für unser größtes Organ essentiell. Pascoe × Die Mechanismen, mittels derer Vitamin C (Ascorbinsäure) auf die Hautphysiologie einwirkt und damit an deren Gesundheit bzw. Regenerationsfähigkeit beteiligt ist, sind vielfältig. Auch bei schädigenden Einflüssen entfaltet Vitamin C eine unverzichtbare Wirkung. Vitamin C und Hautgesundheit Zum einen ist Vitamin C essentiell für die Barrierefunktion von Haut und Schleimhäuten. Seine direkte antimikrobielle Wirkung reduziert die Pathogenität von Bakterien, Viren, Parasiten und Pilzen [1]. Kollagen hilft, das Eindringen von Erregern in den Organismus und Infektionen zu unterbinden [2]. Kollagen ist das wichtigste Strukturprotein des Bindegewebes und der Haut und das am häufigsten vorkommende Eiweiß des menschlichen Körpers. Für die Ausbildung einer stabilen und funktionsfähigen Tripelhelix der Kollagenfasern ist Vitamin C unabdingbar. Experimentelle Studien beobachten eine erhöhte Kollagenbildung durch Vitamin C [3], umgekehrt nimmt die Kollagensynthese bei Vitamin-CMangel ab. Über die Kollagensynthese hinaus ist Vitamin C an Elastin-, Fibronektin- und Proteoglycanbildung beteiligt, die für ein gesundes und straffes Bindegewebe notwendig sind (Siehe .Abb. 1) [5]. Durch Akkumulation in Keratozyten reduziert Ascorbinsäure gemeinsam mit Vitamin E die Hautschädigungen durch UV-Exposition in experimentellen Studien [6]. Es verbessert die Mikrozirkulation [7] und steigert somit die Versorgung der Haut mit Mikronährstoffen. × Vitamin C bei schädigenden Einflüssen Oxidativer Stress ist eine ständige Herausforderung für die Haut. Er entsteht durch reaktive Sauerstoffspezies (ROS), die für die Beseitigung von Entzündungsauslösern und die Aktivierung pro-entzündlicher Prozesse notwendig sind. Reicht das eigene antioxidative Potential des Körpers nicht aus, die freigesetzten ROS abzufangen, entsteht ein Zuviel an ROS und in der Folge ein Mangel an Antioxidantien, wie Vitamin C. Ein Teufelskreis aus oxidativem Stress, Gewebeschädigung und Entzündung. Oxidativer Stress spielt eine wichtige Rolle bei der Pathogenese vieler Krankheiten. Auch auf die Haut haben freie Radikale potenziell schädliche Auswirkungen [8]. ROS sind ursächlich beteiligt an Hautalterung, Pigmentierungs-, Narben- und Wundheilungsstörungen sowie am Abbau von Hyaluron [9, 10]. Eine übermäßige Exposition gegenüber oxidativem Stress ist mit einer Erschöpfung des Vitamin-C-Gehalts in der Epidermisschicht assoziiert und kann u. a. zu beschleunigter Faltenbildung, Elastizitätsverlust, Trockenheit und einer Verdickung des Stratum corneum führen [11, 12]. Ein Mangel an Vitamin C spielt aufgrund seiner hohen antioxidativen Wirkungskapazität [13] daher eine entscheidende Rolle. Aber auch Entzündungen und chirurgische Eingriffe führen zu einem hohen Verbrauch an Vitamin C, weshalb ein Mangel nach chirurgischen Eingriffen, bei Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus, Herz-Kreislauferkrankungen oder entzündlichen Erkrankungen (z. B. Arthritis, Asthma, Allergien) häufig zu beobachten ist [14]. Anti-entzündlich wirkt Vitamin C, indem es überschießende Entzündungsreaktionen dämpft und Entzündungsmediatoren wie C-reaktives Protein (CRP), TNF-α und die Interleukine IL-1 und IL-6 reduziert [15–17]. Infusionen mit hochdosiertem Vitamin C können erhöhte Histaminkonzentrationen bei Patient:innen mit Allergien und Infektionen reduzieren [18]. Darüber hinaus ist Vitamin C an allen Phasen der Wundheilung beteiligt (Siehe.Abb. 1) [19]. Der dermatologischtherapeutische Einsatz von Vitamin C Traumata und chirurgische Eingriffe lösen oxidativen Stress aus und können den Vitamin-C-Spiegel deutlich senken [20]. Der Ausgleich des erhöhten Vitamin- C-Bedarfs nach Operationen, auch kleineren operativen Eingriffen in der Dermatologie, oder anderen Verletzungen kann sich mehrfach positiv auswirken. Eine ausreichende Verfügbarkeit unterstützt alle Phasen der Wundheilung [19] und kann chronischen Wunden aufgrund einer persistierenden Entzündung und oxidativem Stress vorbeugen. Ein Mangel an Antioxidantien spielt bei Wundheilungsstörung eine wichtige Rolle [10], Wundheilungsstörungen stellen ein wichtiges Vitamin- C-Mangelsymptom dar. Als Immunmodulator kann Vitamin C überschießende Entzündungsreaktionen eindämmen, ohne die körpereigene Abwehr zu reduzieren. Vitamin C kann so bei gleichzeitiger anti-entzündlicher Wirkung die Funktionen des Immunsystems verbessern [1]. Auch bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen kann Vitamin C durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften und seine Wirkung auf die Barrierefunktion der Haut positive therapeutische Effekte bewirken. Bei Patient:innen mit atopischer Dermatitis oder Psoriasis zeigt sich eine reduzierte anti-oxidative Kapazität. [21]. Hochdosiertes Vitamin C kann den Vitamin-C-Mangel bei Allergien beheben und so krankheitsspezifische Symptome wie Juckreiz und Unruhe sowie unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Depressionen und Konzentrationsschwäche reduzieren [22]. Schlafstörungen verbesserten sich nach hochdosierter Vitamin- C-Behandlung bei 92.5 % der Patient:innen mit respiratorischen oder kutanen allergischen Erkrankungen, was nachweislich einen signifikant positiven Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bewirkt. Als mögliche Erklärung wird die histaminreduzierende Wirkung von Vitamin C diskutiert [22]. Vitamin-C-Mangel und -Substitution Etwa ein Drittel schon der jungen Erwachsenenbevölkerung (Kanada, 20–29-Jährige) zeigt eine Vitamin- C-Hypovitaminose [23]. In dieser Studie wurde eine Hypovitaminose bzw. ein suboptimaler Spiegel mit einer Konzentration < 28 μmol/L definiert, unterhalb eines Plasmaspiegels von 11 μmol/L liegt ein klinischer Mangel vor. Davon können die Haut mit Alterung, Pigmentierungs-, Narben- und Wundheilungsstörungen, weiters Bindegewebe, Blutgefäße, Knorpel und Knochen mit Zahnausfall, Gelenkergüssen sowie Schmerzen an Gelenken, Knochen und Muskeln betroffen sein [14, 24]. Eine mangelhafte Vitamin-C-Versorgung kann darüber hinaus zu Infektanfälligkeit, Schwäche und psychischen Beschwerden führen. Da die enterale Resorption von Vitamin C begrenzt ist und sich selbst bei kontinuierlicher oraler Aufnahme hoher Dosen maximale Plasmaspiegel von nur 0,22 mM erreichen lassen, kann ein Vitamin-C-Mangel oftmals durch intravenöse Hochdosisgabe effektiver ausgeglichen werden. Durch hochdosierte Vitamin-CInfusionen können Plasmaspiegel von>2 mM erzielt werden. Vitamin C-Injektopas® Fachkurzinformation Referenzen: 1. 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