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Erschienen in: Wiener klinisches Magazin 2/2015

01.04.2015 | Editorial

Verführerisches Schweben

verfasst von: V. Kienast

Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 2/2015

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Auszug

Im Rückblick erscheint Vieles, was man persönlich erlebt, oder mitverfolgt hat, ganz anders. Neues Wissen kommt hinzu, die eigene Erinnerung verblasst. Noch viel mehr verändert sich der Blick in die Vergangenheit, die man selbst nicht miterlebt hat – je weiter zurückliegend, desto weniger Informationen oder auch desto gefestigter sind die Einstellungen und Informationen dieser Zeit und ihren Ereignissen gegenüber. „Objektive“ Zeugen wie Schriftstücke, überlieferte Geschichten oder andere Fundstücke können immer nur ein Mosaik darstellen, das nie vollständig sein kann. Vielleicht lässt sich die Zeit mit wissenschaftlichen Methoden eruieren, lassen sich gewisse Konstellationen und Entscheidungen rekonstruieren. Die tatsächliche Lebenssituation, die Atmosphäre und Gefühle, Ängste und Freuden sind schwer aus dem Blick zurück nachzuvollziehen. Die Geschichte bleibt bruchstückhaft und immer beeinflusst. Der „Bias“ ist auf jeden Fall der zurückblickende Mensch. …
Fußnoten
1
Cees Nooteboom: Der Umweg nach Santiago, Frankfurt 1992.
 
Metadaten
Titel
Verführerisches Schweben
verfasst von
V. Kienast
Publikationsdatum
01.04.2015
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Wiener klinisches Magazin / Ausgabe 2/2015
Print ISSN: 1869-1757
Elektronische ISSN: 1613-7817
DOI
https://doi.org/10.1007/s00740-015-0050-9

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