01.10.2013 | Originalarbeit
Auswirkungen der Therapiewahl auf die Lebensqualität und das Körperbild von Aderhautmelanom-PatientInnen
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 5/2013
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Hintergrund
In der Behandlung von malignen Erkrankungen ist die Berücksichtigung biopsychosozialer Aspekte sowohl medizinisch wie psychologisch von Vorteil. In der vorliegenden Studie wird geprüft, inwiefern sich die unterschiedlichen Therapieformen (organerhaltende Therapie vs. Enukleation) des Aderhautmelanoms auf die Lebensqualität und das Körperbild der PatientInnen auswirken. Essentielle Ergebnisse sollten für die Entscheidung bezüglich der Therapie genützt werden.
Methode und PatientInnen
Insgesamt wurden 20 PatientInnen (10 Frauen und 10 Männer) in die Studie eingeschlossen: 14 Strahlentherapie-PatientInnen (Gamma-Knife Radiochirurgie, Ruthenium-106 Brachytherapie) und 6 Enukleations-PatientInnen. Alle PatientInnen wurden unmittelbar vor und 3 Monate nach Behandlung an der Universitäts-Augenklinik Graz mittels standardisierter psychometrischer Messverfahren und Interviews untersucht.
Resultate
Bezüglich der subjektiven Lebensqualität zeigte sich bei der Strahlentherapiegruppe eine Zunahme des psychischen Wohlbefindens – bei der Enukleations-Gruppe eine Abnahme. Hinsichtlich der körperlichen Verfassung zeigte sich ein gegenteiliger Effekt: Es wurde eine tendenzielle Verschlechterung bei der Strahlentherapie-Gruppe und eine Verbesserung bei der Enukleations-Gruppe gefunden. Die Ergebnisse zum Körperbild zeigten tendenziell, dass sich PatientInnen, die eine Strahlentherapie erhalten haben, nach der Therapie weniger gerne mit ihrem Äußeren beschäftigten als zuvor, wobei die Enukleations-Gruppe nach der Therapie wieder größeres Interesse und Freude an ihrem Aussehen zu haben scheint.
Schlussfolgerungen
Insgesamt gaben beide Gruppen eine sehr hohe Zufriedenheit mit der jeweiligen Therapie und dem Aussehen nach der Behandlung an. Die in der Studie festgestellten Unterschiede betreffend Lebensqualität und Körperbild zwischen den beiden Gruppen helfen den ÄrztInnen, die Therapieaufklärung, die Therapiewahl und auch die Nachbetreuung besser an die PatientInnen anzupassen.
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