Tiefes Ansprechen mit Obecabtagen-Autoleucel bei r/r B-ALL

In der Phase-2-Studie FELIX wurde mit dem gegen CD19 gerichteten CAR-T-Zell-Produkt Obecabtagen-Autoleucel bei stark vorbehandelten Erwachsenen mit rezidivierter/refraktärer B-ALL eine Gesamtansprechrate von 76 % erzielt. Zytokinfreisetzungssyndrome ≥ Grad 3 und ICANS ≥ Grad 3 gab es selten. toeytoey / stock.adobe.com × Obecabtagen-Autoleucel (Obe-Cel) ist ein autologes CAR-T-Zell-Produkt mit einer fast-off-Bindedomäne, das entwickelt wurde, um Toxizitäten zu verringern und die Persistenz der CAR-T-Zellen zu verbessern. Die klinische Aktivität des Konstrukts wurde bereits in Phase-1-Studien bei pädiatrischen und erwachsenen Personen mit refraktärer/rezidivierter akuter lymphatischer Leukämie (r/r ALL) und anderen B-Zell-Malignitäten getestet. Stark vorbehandelte Patientinnen und Patienten Prof. Dr. Claire Roddie vom University College London präsentierte neue Ergebnisse der pivotalen Phase-2-Studie FELIX, in der Obe-Cel bei 112 Erwachsenen (medianes Alter: 50 Jahre) mit r/r B-ALL und einer Blastenzahl im Knochenmark von ≥ 5 % zum Einsatz kam. Nach der Leukapherese, einer optionalen Bridgingtherapie und einer Präkonditionierung an Tag 6 erhielten die Teilnehmenden gesplittete Dosen des Konstrukts an Tag 1 und Tag 10. Als zusätzlicher Sicherheitsschritt wurde die erste Dosis je nach Blastenzahl vor der Präkonditionierung titriert – Personen mit ≤ 20 % Blasten im Knochenmark erhielten zunächst 100 x 106 CAR-T-Zellen, diejenigen mit > 20 % Blasten 10 x 106 CAR-T-Zellen. Traten hierbei leidglich Zytokinfreisetzungssyndrome (CRS) < Grad 2 und keine ICANS auf, so wurden die Erkrankten in erster Gruppe weiter mit 310 x 106 CAR-T-Zellen und die aus der zweiten Gruppe mit 400 x 106 CAR-T-Zellen behandelt. 94 % der Patientinnen und Patienten erhielt beide Obe-Cel-Infusionen. Primärer Endpunkt war die Rate an Komplettremissionen (CR) geteilt durch die Rate an CR mit inkompletter hämatologischer Erholung (CRi). 96 % der CAR-T-Zell-Konstrukte erreichten die Zieldosierung, so Roddie weiter. Die mediane Transduktionseffizienz belief sich auf 72 %. Die Erkrankten erhielten die CAR-T-Zellen nach median 21 Tagen. „97% der Responder wurden MRD-negativ“ Median hatten die Betroffenen zwei vorangegangene Therapien erhalten, 31 % sogar mindestens drei Linien. Beim Screening betrug der mediane Blastenanteil im Knochenmark 49,5 %. 19,1 % wiesen vor der Präkonditionierung eine extramedulläre Erkrankung auf. 76 % der Teilnehmenden erreichten eine CR/CRi. „Das Ansprechen war tief“, betonte die Expertin. „97 % der Responder wurden MRD-negativ“. Nach einem medianen Follow-up von 9,5 Monaten waren 61 % der ansprechenden Patientinnen und Patienten noch immer in Remission, ohne eine weitere Anti-Tumortherapie zu benötigen. 75,5 % entwickelte ein CRS, aber nur bei 3,2 % erreichte dieses einen ≥ Grad 3. 7,4 % erlitten ICANS ≥ Grad 3, von denen die meisten (86 %) bei Personen auftraten, die zum Zeitpunkt der Präkonditionierung > 75 % Blasten im Knochenmark aufwiesen. Häufige therapiebedingte Nebenwirkungen ≥ Grad 3 umfassten Neutropenie (36,2 %), Thrombozytopenie (25,5 %), febrile Neutropenie (25,5 %) und Anämie (19,1 %). Eine Person starb, wobei der Todesfall potenziell mit Obe-Cel in Verbindung stand. Insgesamt sei das CAR-T-Zell-Engraftment „exzellent“ gewesen, so Roddie, mit einer Cmax von 114.982 Kopien/µg DNA und einer Tmax nach 14 Tagen. basierend auf: ASCO Annual Meeting 2023, 2.-6.6.2023, Chicago (hybrid); Session: Roddie C. et al.; Abstract 7000; abrufbar unter https://meetings.asco.org/abstracts-presentations/219864

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