Klin Monbl Augenheilkd 2004; 221(1): 47
DOI: 10.1055/s-2003-812637
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Diffuses diabetisches Makulaödem - eine therapeutische Herausforderung

Diffuse Diabetic Macular Edema - A Therapeutic ChallengeGabriele  E.  Lang1
  • 1Sektion Konservative Retinologie und Laserchirurgie, Universitäts-Augenklinik Ulm
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Publication Date:
27 January 2004 (online)

Die diabetische Retinopathie stellt im Erwachsenenalter in Industrieländern die häufigste Ursache für Erblindung dar. Ein wesentlicher Grund für erheblichen Visusverlust ist das diffuse diabetische Makulaödem.

Der Goldstandard der Behandlung ist die Grid-Laserkoagulation.

Die Autoren [1] beschreiben, dass 41 Augen mit diffusem Makulaödem mittels Grid-Laserkoagulation behandelt wurden. Es handelt sich um eine retrospektive Studie mit einer mittleren Nachbeobachtungsdauer von 31 Wochen. In dieser Zeit sank der Visus von im Mittel 0,25 auf 0,2. Der mittlere Visusverlust lag jedoch unter der definierten Grenze von ≥ 2 Zeilen. Eine Visusverschlechterung von ≥ 2 Zeilen fand sich bei 13 Augen.

Die Studie ist insofern von eingeschränkter Aussagefähigkeit, da es sich um eine retrospektive Studie mit kleiner Fallzahl handelt. Die Nachbeobachtungszeit war relativ kurz.

In der Nachbeobachtungszeit erfolgten entgegen dem internationalen Standard für die Laserbehandlung des diabetischen Makulaödems keine weiteren Behandlungen. In der Regel sind bei diffusem Makulaödem mehrere Laserkoagulationen in 3-monatigen Abständen erforderlich, um eine Stabilisierung des Befundes und einen befriedigenden Rückgang des Makulaödems zu erreichen.

Die Ergebnisse der Grid-Laserkoagulation bei diffusem diabetischen Makulaödem sind bei einigen Patienten sicherlich unbefriedigend. Daher ist es sinnvoll, die Ergebnisse der Laserbehandlung prospektiv zu untersuchen und mit neuen pharmakologischen oder chirurgischen Therapieoptionen zu vergleichen.

Erst prospektive randominierte Studien werden Aussagen über den Stellenwert von Grid-Laserkoagulation und neuen Therapieansätzen ermöglichen.

Literatur

Prof. Dr. Gabriele E. Lang

Leiterin der Sektion Konservative Retinologie und Laserchirurgie · Universitäts-Augenklinik Ulm

Prittwitzstraße 43

89075 Ulm

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