Breitbandverfahren klinischer Ratingskalen zur Messung von Psychosyndromen im Kindes- und Jugendalter
Überblicksarbeit
Abstract
Zusammenfassung.Theoretischer Hintergrund: Bislang existiert kein Überblick über Breitbandverfahren psychometrischer Ratingskalen, die Erlebens- oder Verhaltensweisen der klinischen Psychosyndrome des Kindes- und Jugendalters erfassen. Fragestellung: Wie lässt sich der aktuelle Bestand dieser Verfahren beschreiben und klassifizieren? Methode: Im Rahmen eines systematischen Reviews wurden diese Instrumente von Experten beschrieben und aggregiert analysiert. Ergebnisse: Die n = 14 identifizierten Verfahren sind überwiegend in einer Mischung rationaler, externaler und induktiver Strategien konstruiert worden und erfragen auf etwa vier Seiten im Mittel 87 vierstufig zu beantwortende Items. Die mittlere interne Konsistenz von Subskalen fällt unbefriedigend, die von Metaskalen dagegen gut aus. Fast alle Instrumente sind in ihrer Konstruktvalidität an deutschsprachigen Stichproben geprüft. Gut die Hälfte ist in ihrer Kriteriumsvalidität geprüft und/oder normiert. Schlussfolgerungen: Insgesamt fällt der Bestand quantitativ und qualitativ besser aus als aufgrund bisheriger Testsammlungen erwartet werden konnte, reicht aber nicht aus, um für die Fülle verschiedener Anwendungssituationen ein jeweils geeignetes und valides Instrument vorzuhalten.
Abstract.Background: To date, there has been no available overview of broadband scales to evaluate clinical syndromes in childhood and adolescence. Objective: To systematically describe and classify the current stock of these instruments. Methods: By conducting a systematic empirical review, all broadband scales fulfilling defined criteria were described by experts. Results: On average, the n = 14 identified scales contain 87 items on four pages to be answered on a 4-point response scale. Reliability of the subscales is rather dissatisfying, while that of total scales is moderate to good. Almost all scales are of approved construct validity. Approximately half of all tests are validated by external criteria. Conclusions: The existing instruments proved to be of numerous and of superior quality than expected based on previous reviews. However, for certain diagnostic settings there is still a lack of instruments.
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