FormalPara Erwiderung

Zum Leserbrief von Kiene H, Kruse S (2020) Richten Kinderärzte ihre Behandlungen tatsächlich nach den Wünschen der Patienteneltern? Monatsschr Kinderheilkd. https://doi.org/10.1007/s00112-020-00904-0

FormalPara Originalbeitrag

Grams N, Oude-Aost J, Harney O et al (2020) Homöopathie in der Pädiatrie – eine kritische Analyse. Monatsschr Kinderheilkd 168:150–157. https://doi.org/10.1007/s00112-019-00837-3

Zunächst möchten wir den Autoren für ihre Zuschrift [1] zu unserem in der Monatsschrift Kinderheilkunde veröffentlichten Beitrag [2] danken, denn sie machen uns damit auf eine Ungenauigkeit aufmerksam. In der Tat ist die Studie von Beer et al. [3] nicht zutreffend zitiert worden: Nicht in 81 %, sondern nur in 31 % der Fälle ist die Gesprächsinitiative zugunsten der Homöopathie und Phytotherapie von den Eltern ausgegangen.

Gleichwohl weisen die Autoren darauf hin, dass der Wunsch der Eltern eine große Rolle bei der Therapieentscheidung spielt:

Looking at the typical patient’s or parent’s characteristics, physicians’ recommendations were frequently driven by parents’ request as a result of their preferences or their concerns about side effects of conventional drugs. (Beer et al. [3, S. 6]).

Aus unserer Sicht ist unser Irrtum bezüglich der Schlussfolgerungen zu Nutzen und Schadenspotenzial der Homöopathie ohne Bedeutung für die abgeleitete Gesamtaussage.

Hinsichtlich der fehlenden Wirksamkeit der Homöopathie über Placebo hinaus soll, stellvertretend für viele, auf die Publikationen des European Academies’ Science Advisory Council [4], des National Health and Medical Research Council [5] und von Sönnichsen [6] verwiesen werden.