Psychiatr Prax 2005; 32(7): 371-372
DOI: 10.1055/s-2005-919726
Fortbildung und Diskussion
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Eine Zeitungsanalyse zur Psychiatrie von 1913

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Publication Date:
11 October 2005 (online)

 

Nachzudenken ist über ein merkwürdiges Buch, zufällig per Internet in einem Antiquariat aufgestöbert und rasch gekauft. "Irrsinn und Presse. Ein Kulturbild" steht in Jugendstil-Versalien auf dem Titelblatt, darunter "Von Dr. E. Rittershaus, Hamburg-Friedrichsberg". Und noch tiefer: "Mit einem Vorwort von Professor Dr. med. et phil. W. Weygandt, Direktor der hamburgischen Irrenanstalt Friedrichsberg". Das Buch mit 245 Seiten erschien 1913 bei Gustav Fischer in Jena. Was hat es damit auf sich? Der kurz vorgestellte Weygandt, Wilhelm mit Vornamen, hatte 1908 die Leitung jener großen, 1864 eröffneten Irrenanstalt (heute AK Eilbek) übernommen. Wie Rüdiger Holzbach und P. Briken in ihrer Darstellung "Die Hamburger Universitätspsychiatrie - von ihren Vorläufern bis heute" [[1]] schreiben, "schaffte er zunächst einige Missstände ab", "auch die Isolierbehandlung wurde nicht mehr angewendet". Derselben Quelle zufolge musste Weygandt 1934 jedoch "trotz nationaler Einstellung und radikalem erbbiologischem Denken sein Amt auf Senatsbeschluss räumen".

Literatur

  • 1 Holzbach R . Briken P . Die Hamburger Universitätspsychiatrie - von ihren Vorläufern bis heute.  In: Hippius H: Universitätskolloquien zur Schizophrenie, Bd. 1. Darmstadt. 2003;  241-252
  • 2 Noelle-Neumann E . Schulz W . Publizistik.  Frankfurt. 1971;  52
  • 3 Groth O . Die politische Presse Württembergs.  Staatswissenschaftliche Dissertation. Stuttgart. 1915; 
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