PiD - Psychotherapie im Dialog 2002; 3(2): 171-175
DOI: 10.1055/s-2002-32445
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Umgang mit Trauma -
Ziele der Traumabehandlung

Angelika  Claußen, Hamidiye  Ünal
Further Information

Publication History

Publication Date:
25 June 2002 (online)

Abstract

Etwa 20 - 30 % aller in Europa Schutz suchenden Flüchtlinge sind nach internationalen Statistiken Überlebende von schweren traumatisierenden Erlebnissen und Folter. Nach den Zahlen des Bundesamtes für Flüchtlinge stellten im Jahr 2001 ca. 90.000 Flüchtlinge Antrag auf Asyl. Die große Anzahl der behandlungsbedürftigen traumatisierten Flüchtlinge bedeutet nicht zu unterschätzende Gesundheitsprobleme, denen sich Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten erst in den letzten Jahren zu stellen beginnen.

Literatur

  • 1 Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen. Daten und Fakten zur Ausländersituation Berlin; Oktober 2000
  • 2 Flatten G, Hofmann A, Liebermann P. Posttraumatische Belastungsstörung, Leitlinie und Quellentext. Stuttgart; Schattauer 2001
  • 3 Hermann J L. Die Narben der Gewalt. Traumatische Erfahrungen verstehen und überwinden. München; Kindler 1994
  • 4 Özbek A, Volkan V D. Psychiatric problems with the satellite extended families of Turkey, Am. J.  Psychotherapy. 1976;  30 576-582
  • 5 Reddemann L. Imagination als Heilsame Kraft. Zur Behandlung von Traumafolgen mit ressourcenorientierten Verfahren. Stuttgart; Pfeiffer bei Klett-Cotta 2001

1 Diese Patientin wurde unter den institutionellen Bedingungen einer psychiatrisch-psychotherapeutischen Arztpraxis behandelt. Die behandelnde Ärztin führte die Behandlung in Türkisch durch, auf die Hinzuziehung einer Dolmetscherin konnte deshalb verzichtet werden.

2 Dient zum „Wegpacken”, „Wegschließen” von belastenden Trauma-Erinnerungen

3 Das Ziel ist, vom inneren Geschehen durch Anleitung zur Wahrnehmung der äußeren Situation abzulenken und die Reorientierung im Hier und Jetzt zu unterstützen.

4 Den Inhalt der Albträume detailliert beschreiben lassen. Der Inhalt sind entweder Traumaerinnerungen, emotionale Probleme oder Beziehungsprobleme. Wichtig ist dabei, unter aktiver Beteiligung des Patienten ein Happy End zu konstruieren.

5 Diese Patientin wurde unter den institutionellen Bedingungen eines Behandlungszentrums für Folteropfer behandelt. Die Therapie wurde in Türkisch durchgeführt.

Adressen der Autorinnen:

Dr. Angelika Claußen

August-Bebel-Str. 181
33602 Bielefeld

Hamidiye Ünal

Therapiezentrum für Folteropfer
Caritas Flüchtlingsberatung e. V.

Spiesergasse 12

50670 Köln

    >