Suchttherapie 2000; 1(3): 110-116
DOI: 10.1055/s-2000-10424
Schwerpunktthema
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Stationäre Rehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen - Strukturelle Aspekte

Klaus Huck-Langer, Brigitte Maier-Riehle, Ferdinand Schliehe
  • Rehabilitationswissenschaftliche Abteilung, Verband Deutscher Rentenversicherungsträger
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Publication Date:
31 December 2000 (online)

Zusammenfassung

Aufbauend auf einem Überblick über die von der Rentenversicherung erhobene Reha-Statistik für den Bereich der Entwöhnungsbehandlungen werden strukturelle Aspekte der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen in Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation beschrieben. Die von der Rentenversicherung routinemäßig erhobene Reha-Statistik zeigt, dass die Anzahl der durchgeführten Entwöhnungsbehandlungen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Einerseits ist dieser Trend - im Gegensatz zur Entwicklung in anderen Indikationsbereichen - auch nach Einführung der Spargesetze im Jahre 1997 ungebrochen. Andererseits ist bei Entwöhnungsbehandlungen seit 1997 eine deutliche Verkürzung der Rehabilitationsdauer zu verzeichnen. Die Darstellung struktureller Aspekte der Entwöhnungsbehandlung basiert auf Ergebnissen des Reha-Qualitätssicherungsprogramms der Rentenversicherung. Untersucht werden strukturelle Unterschiede zwischen Einrichtungen für die Behandlung von Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit und Einrichtungen für die Behandlung der Abhängigkeit von illegalen Drogen. Zum anderen erfolgt innerhalb der genannten Gruppen ein Vergleich zwischen Fachabteilungen, die an größere Häuser angegliedert sind, und eigenständig arbeitenden Entwöhnungseinrichtungen. Insbesondere hinsichtlich des Vergleichs von Fachabteilungen und eigenständigen Einrichtungen werden strukturelle Unterschiede sichtbar.

In-Patient Medical Rehabilitation for Patients with Alcohol and Drug Dependence - Structural Aspects

Based on an overview on rehabilitation statistics for the therapy of drug and alcohol dependence recorded by the German pension insurance, this article illustrates structural aspects of the dependency treatment in medical rehabilitation centers. The routine statistics of the German pension insurance indicates that the number of dependency treatments has been continuously increasing within the last years. On one hand, unlike for other indications, this trend is still ongoing - despite the political economy measures of 1997. On the other hand, duration of treatment has significantly decreased since 1997. The description of structural aspects of dependency treatment is based on results from the rehabilitation quality management program of the German pension insurance and focuses on structural differences between centers for the treatment of alcohol and legal drug dependence and centers for illegal drug addicts. Furthermore, in both groups departments affiliated to larger hospitals are compared to autonomous institutions. Particularly between these two types of institutions, structural differences can be found.

Literatur

  • 1 Egner U, Gerwinn H, Müller-Fahrnow W, Schliehe F. Das Qualitätssicherungsprogramm der gesetzlichen Rentenversicherung für den Bereich der medizinischen Rehabilitation.   Die Rehabilitation. 1998;  37, Supplement 1 S2-S7
  • 2 Verband Deutscher Rentenversicherungsträger .Das Qualitätssicherungsprogramm der gesetzlichen Rentenversicherung in der medizinischen Rehabilitation - Instrumente und Verfahren.  Selbstverlag 2000

2 Zu den ergänzenden Leistungen zählen z.B. Übergangsgeld, Haushaltshilfe und Reisekosten. In der Statistik der finanziellen Aufwendungen wurden die Aufwendungen für ambulante Leistungen schon vor 1997 einbezogen.

3 Vgl. Egner et al. 1998 einschl. der dort angegebenen Literatur

4 Vgl. VDR 2000

Klaus Huck-Langer

Verband Deutscher Rentenversicherungsträger

Eysseneckstraße 55

60322 Frankfurt

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