Dtsch Med Wochenschr 2016; 141(06): 373
DOI: 10.1055/s-0042-103578
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gefahr von Infektionen richtig einschätzen

Maria Moskaleva
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Publication Date:
16 March 2016 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

viele Patienten haben Angst vor einer stationärer Behandlung – nicht zuletzt aus Sorge, sich mit Krankenhauskeimen und multiresistenten Erregern anzustecken. Doch die Übersicht von Gastmeier et al. auf Seite 421 zeigt, dass dies weitaus seltener passiert als meist angenommen. Trotzdem sollte die Gefahr von nosokomialen Infektionen nicht unterschätzt werden. Viele der betrachteten Fälle wären vermeidbar gewesen.

Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch die Originalarbeit „Infektionen und Kolonisationen: Was können wir verbessern?“ auf Seite 408. Hier zeigte die Analyse eines Ausbruchsregisters, dass viele protrahierte Ausbrüche auf Mängel bei den Sicherheitsvorkehrungen wie Impfungen und prophylaktischer Therapie zurückgingen.

Doch nicht nur multiresistente Erreger sind gefährlich – auch eine scheinbar einfache Streptokokken-Infektion kann schwere Folgen haben: Das akute rheumatische Fieber kommt in den Industrieländern nur noch selten vor und wird daher bei der Differenzialdiagnose häufig nicht berücksichtigt. Schäden an der Mitralklappe sind gefürchtete Spätkomplikationen. Die Übersicht auf Seite 418 fasst Diagnose, Therapie und Prophylaxe zusammen.

Eine spannende Lektüre wünscht

Ihre Maria Moskaleva