Laryngorhinootologie 2012; 91(08): 476-477
DOI: 10.1055/s-0032-1322457
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Akustikusneurinom – Nervus facialis besser schützen

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Publication Date:
23 July 2012 (online)

Eine Verletzung des N. facialis ist eine häufige Komplikation bei der Behandlung des Akustikusneurinoms. Bei mikrochirurgisch versorgten größeren Tumoren könnte die Radiochirurgie den Gesichtsnerv auch in der Rezidivsituation schonen.
J Neurosurg 2011; 115: 917–923

Wenn nach einer mikrochirurgischen Entfernung eines Akustikusneurinoms ein Residualtumor erneut Beschwerden macht, kann die Behandlung des Resttumors mit dem Gamma-Knife die Funktion des Gesichtsnervs in den meisten Fällen erhalten, wie eine Fallserie von Raqueeb Haque et al. aus der Neurochirurgischen Abteilung der Columbia Universität und dem Neurologischen Institut New York belegt. Der Auswertung lagen die Daten von 383 Patienten mit einem Akustikusneurinom zugrunde, die in den Jahren 1998 bis 2009 behandelt wurden. 232 Patienten konnten wegen eines kleineren Tumors (< 2,2 cm) der stereotaktischen Radiochirurgie unterzogen werden. Bei 151 Patienten musste der Tumor wegen einer Größe von über 2,2 cm und mehr mikrochirurgisch behandelt werden. Von diesen Patienten benötigten 20 (13,2 %) postoperativ aufgrund eines sich ausbreitenden Residualtumors eine erneute Therapie. Alle diese Patienten wurden mit dem Gamma-Knife nachbehandelt.