Arzneimittelforschung 2009; 59(5): 269
DOI: 10.1055/s-0031-1296396
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Editio Cantor Verlag Aulendorf (Germany)

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Publication Date:
13 December 2011 (online)

T-Cell Regulation in Allergy, Asthma and Atopic Skin Diseas

K. Blaser (Hrsg.). Band 94 der Reihe „Chemical Immunology and Allergy”, hrsg. von J. Ring, K. Blaser, M. Capron, J. A. Denburg, S. T. Holgate, G. Marone und H. Saito. Karger Verlag, Basel (2008). ISBN 978-3-8055-8628-3, ISSN 1660-2242. XV u. 225 Seiten, 39 Abb., 8 davon farbig, 11 Tab., geb. Preis: € 141,50/CHF 198,00.

Das hier beschriebene Buch fasst den gegenwärtigen Stand der Erkenntnisse bezüglich regulierender Immunmechanismen bei allergisch-entzündlichen Krankheitsbildern hervorragend und in umfassender Art transparent zusammen. Hierbei wird ausgewogen auf molekulare wie auch zellulär basierte Immunmechanismen eingegangen. Der Aspekt der Bedeutung regulatorischer T-Zellen (Treg) steht im besonderen Mittelpunkt der immunologischen Betrachtung. Ebenso kommt der Bedeutung der Thl7-Zellen im Rahmen chronischer Entzündungen eine besondere Darstellung zu. Die vorherrschend besprochenen Krankheitsbilder sind das Asthma bronchiale, die atopische Dermatitis sowie die Kontakt-dermatitis und die Typ IV-Immunreak-tion. Von infektiologischer/infektionsal-lergischer Seite her wird die Relevanz der T-Zell-Immunität in Bezug auf Para-sitosen und pilzbedingte Allergien genauer betrachtet. Auch therapeutische Ansätze werden adressiert, besonders vor dem Hintergrund der neuen Erkenntnisse aus der T-Zell-Forschung als Hilfsmittel zur Findung neuer „Targets” zur Therapie derartiger Erkrankungen. Sicherlich ein weiter, aber lohnenswerter Weg immunopharmakologischer Grundlagenforschung, wo möglicherweise auch die PMP-Technologie (Plant Manufactured Pharmaceuticals) im Rahmen der Grünen Biotechnologie wichtige Beiträge zu leisten vermag. Das Buch schließt gelungen mit einem Kapitel ab, das letztendlich die neuen Optionen der Stammzelltherapie im Hinblick auf derartige therapeutische Ansätze beleuchtet.

Das Buch besteht aus 21 Kapiteln, die sich zur besseren Orientierung des Lesers im folgenden aufgelistet finden.

Preface: Role of T-Cell Subtypes in Allergic Inflammation (K. Blaser); Thl7 and Treg Cells Innovate The Thl/Th2 Concept and Allergy Research (C. B. Schmidt-Weber); Regulatory T Cells and Antigen Specific Tolerance (K. Kretschmer et al.); Molecular Mechanisms of Regulatory T-Cell Development (T. A. Chatila); Interaction of Regulatory T Cells with Antigen-Presenting Cells in Health and Disease (K. Mahnke et al.); Mucosal Regulatory T Cells in Airway Hyperrespon-siveness (D. H. Strickland et al.); Natural Killer Cells in Allergic Inflammation (G. Erten et al.); Mast Cells and Mast Cell-Derived Factors in the Regulation of Allergic Sensitization (C. Taube et al.); Regulatory Effects of Histamine Receptor Expression in Human Allergic Immune Response (C. A. Akdis et al.); T-Cell Regulation in Asthma Disease (S. Finotto); Immune Regulatory Mechanisms in Allergic Contact Dermatitis and Contact Sensitization (A. Cavani et al.); Regulatory Role of T-Lymphocytes in Atopic Dermatitis (T. Werfel et al.); T-Cell Regulation in Helminth Parasite Interactions: Implications for Inflammatory Disease (R. M. Maizels et al.); Immune Regulation and Tolerance to Fungi in the Lungs and Skin (L. Romani et al.); Control of Delayed-Type Hypersensitivity by Ocular-Induced CD8+ Regulatory T Cells (R. E. Cone et al.); Novel Therapeutic Strategies by Regulatory T Cells in Allergy (E. Elkord); T-Cell Regulatory Mechanisms in Specific Immunotherapy (M. Ju-tel et al.); Control and Regulation of Peripheral Tolerance in Allergic Inflammatory Disease: Therapeutic Consequences (L. Li et al.); Lung Dendritic Cells: Targets for Therapy in Allergic Disease (B. N. Lambrecht et al.); Antigen-Based Therapies Targeting the Expansion of Regulatory T Cells in Autoimmune and Allergic Disease (M. D. Lech et al.); Stem Cell Transplantation in Genetically Linked Regulatory T-Cell Disorders (S. Shenoy).

Zusammenfassend ein sehr gelungenes Buch, das von international herausragenden Experten auf den jeweiligen Fachgebieten erstellt wurde. Bestechend ist ferner die einheitliche und liebevolle Editierung des Buches mit einer homogenen, sehr einheitlichen weiteren Untergliederung der einzelnen Kapitel in Unterkapitel. Das Buch ist auf dem neuesten Stand, was sich auch im Literaturverzeichnis widerspiegelt. Der Rezensent hätte sich lediglich gewünscht, dass korrespondierende immunologische Erkenntnisse aus der Veterinärmedizin komplementär noch mehr Gewichtung gefunden hätten. So liefern beispielsweise die atopische Dermatitis beim Hund, COPD beim Pferd usw. einige Spezies-übergreifende Erkenntnisse, die hier leider nicht die gebührende Beachtung gefunden haben.

Die Aufmachung des Buches ist – wie von dieser Buchreihe gewohnt – exzellent; allein schon der Einbau farbiger Abbildungen im laufenden Text bedarf einer besonderen Würdigung. Damit ist auch der Preis des Buches als äußerst gerechtfertigt anzusehen. Besondere Glückwünsche nach Davos als „Kompetenzzentrum” für allergische Erkrankungen sowie natürlich an Herrn Kollegen Kurt Blaser als Herausgeber dieser vom Rezensenten sehr geschätzten, balancierten und wohl reflektierenden Monographie.

Das Buch richtet sich damit vornehmlich an Immunologen, Allergologen sowie auch an Dermatologen und auch Infektiologen/Klinische Mikrobiologen und Pharmakologen.

Axel Schmidt, Witten/Herdecke