Die Funktionslust, das Lust-Unlust-Prinzip und einige Anmerkungen zur ödipalen Problematik und zur Sublimierung

Summary.

The author investigates the relationships between the concept of functional pleasure as defined by Fenichel and some other psychoanalytic concepts. It is argued that in the realization of formations of repressed genital-sexual drive-wishes the erogenic pleasure which is intended changes into a functional pleasure in which successful defense can be subjectively experienced. At the beginning of a sexual interaction there is an anxiety whether it is possible to keep the repressed wishes with their substitutes out of consciousness. The pleasure-unpleasure-principle as defined by Freud is read as an unpleasure-functional pleasure-principle which is only valid for the realization of substitutes of the repressed. Furthermore the reasons for a solution of the oedipus complex as put forward by Freud are rejected and sublimations are understood as the result of different defense mechanisms which lead to substitutes of the repressed which are in accordance with society and the ego of an individual.

Zusammenfassung.

Der Autor untersucht die Beziehungen zwischen dem Konzept der Funktionslust, wie es von Fenichel definiert wurde, und einigen anderen psychoanalytischen Konzepten. Es wird argumentiert, daß sich in der Realisierung von Ersatzbildungen abgewehrter genital-sexueller Triebwünsche die intendierte erogene in eine Funktionslust wandelt, in der eine gelungene Abwehr ihren erlebnismäßigen Ausdruck findet. In psychodynamischer Hinsicht steht am Beginn einer sexuellen Interaktion die Angst, ob es mit dem Ersatz gelingt, das Ersetzte aus dem Bewußtsein fernzuhalten. Das Freudsche Lust-Unlust-Prinzip wird als Unlust-Funktionslust-Prinzip interpretiert, welches nur für Ersatzhandlungen Gültigkeit beanspruchen kann. Des weiteren werden die Argumente, mit denen Freud die Auflösung des Ödipuskomplexes begründet, als widersprüchlich zurückgewiesen, und Sublimierungen werden als Resultate verschiedener Abwehrmechanismen begriffen, welche zu Ich- und Gesellschafts-syntonen Ersatzbildungen führen.