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Zyklusstörungen

Diagnostik und Therapie

Menstrual cycle disorders

Diagnostics and therapy

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Der Gynäkologe Aims and scope

Zusammenfassung

Zyklusstörungen sind alle Abweichungen von einem normalen menstruellen Blutungsmuster. Sie treten gehäuft unmittelbar nach der Menarche und perimenopausal auf und können symptomatisch in Störungen der Zyklusregelmäßigkeit (Tempoanomalie) und der Blutungsstärke (Typusanomalien) sowie azyklische Blutungen unterteilt werden. Als Maximalvariante einer Zyklusstörung ist die Amenorrhö zu sehen. Die Ursachen sind endokrin oder organisch und, sofern möglich, es sollte eine daraus abgeleitete kausale Therapie erfolgen. Ansonsten stehen je nach Lebensphase und Beschwerdesymptomatik außerhalb des Kinderwunsches die Zyklusregulierung, die Endometriumtransformation und in akuten Situationen auch die rasche Erzielung einer Blutungsfreiheit im Vordergrund.

Abstract

Irregular menstrual bleeding is a common complaint during the reproductive years with increased frequency during adolescence and in the perimenopausal years. Symptoms are more frequent or infrequent cycles with amenorrhea as one extreme as well as aberrant duration and volume of blood loss most commonly presenting as menorrhagia or intermenstrual bleeding. The causes are mainly endocrinological or structural and when possible a causal therapy or symptomatic cycle regulation should be initiated. The mainstay of treatment is an individual approach considering the reproductive goals of the patient as well as other complaints and preferences with a focus on endometrial protection in general or therapeutic amenorrhea in acute situations.

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Correspondence to Barbara Sonntag.

Ethics declarations

Interessenkonflikt

Prof. Dr. med. Barbara Sonntag gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.

Additional information

Redaktion

T. Dimpfl, Kassel

W. Janni, Ulm

R. Kreienberg, Landshut

N. Maass, Kiel

O. Ortmann, Regensburg

B. Sonntag, Hamburg

K. Vetter, Berlin

R. Zimmermann, Zürich

CME-Fragebogen

CME-Fragebogen

Welche der folgenden Aussagen ist richtig? Ein Zyklusintervall von ca. 45–60 Tagen ...

wird noch als Eumenorrhö bezeichnet.

ist als Oligomenorrhö einzuordnen.

geht typischerweise mit verstärkten und verlängerten Zyklusblutungen einher.

schließt eine ovulatorische Zyklusqualität aus.

hat in der Regel keinen negativen Einfluss auf die Fertilität.

Welche der folgenden Aussagen ist zutreffend? Ein prämenstruelles „spotting“ ...

weist ursächlich auf eine Portioektopie hin.

sollte durch Bestimmung von Östradiol und Progesteron gezielt in der zweiten Zyklushälfte weiter abgeklärt werden.

deutet auf eine Follikelreifungsstörung unterschiedlicher Ursache mit nachfolgender Lutealphaseninsuffizienz hin.

hat für die Fertilität der Patientin eigentlich keine Relevanz.

kann nachhaltig durch eine therapeutische Kürettage beendigt werden.

Welche der folgenden Aussagen ist korrekt? Bei der Hypermenorrhö einer 58-jährigen Patientin ...

kann ursächlich das Vorliegen einer Follikelpersistenz aufgrund der bereits deutlich eingeschränkten Ovarreserve ausgeschlossen werden.

könnte die Entscheidung zu einer Hysterektomie als effektivste therapeutische Option erscheinen.

ist das Vorliegen eines submukösen Myoms bei dem nicht mehr bestehenden Kinderwunsch für die therapeutische Entscheidung unbedeutend.

kommt die Einlage eines LNG-IUS (Mirena®) wegen des bereits höheren Alters und fehlenden Kontrazeptionsbedarfs nicht mehr in Betracht.

tritt nur selten ein ausgeprägter Eisenmangel auf.

Nach mehrjähriger Einnahme setzt die 26-jährige Patientin das bisher eingenommene orale Kontrazeptivum ab. Die anschließend auftretende sekundäre Amenorrhö spricht am wahrscheinlichsten für welches der nachfolgend genannten Szenarien?

Deutliche und lang anhaltende Abnahme der Fertilität nach Einnahme von Hormonen

Bereits vor Beginn der Pilleneinnahme vorliegende Pathologie, die dann durch das Absetzen der Pille wieder auffällig wird

Typischerweise erfolgende massive Gewichtszunahme unter Einnahme oraler Kontrazeptiva

Gehäuftes Auftreten eines Prolaktinoms unter Pilleneinnahme

Länger anhaltender proliferationshemmender Effekt am Endometrium durch das in den oralen Kontrazeptiva üblicherweise enthaltene Ethinylöstradiol

Welche der folgenden Aussagen trifft zu? Zur weiteren Abklärung einer sekundären Amenorrhö bei endokrinologisch unauffälliger Diagnostik zählt ...

eine Ovarialbiopsie zum Nachweis vorhandener Follikelstrukturen.

ein Östrogen-Gestagen-Test oder die Durchführung einer Hysteroskopie zum Ausschluss organischer Ursachen.

die Durchführung eines ACTH-Stimulationstests zur Beurteilung eines adrenogenitalen Syndroms.

eine MRT der Sellaregion (Hypophyse) zum Ausschluss eines Prolaktinoms.

eine Chromosomenanalyse zum Ausschluss numerischer oder struktureller Anomalien.

Welche der folgenden Aussagen trifft bei der primären und sekundären Amenorrhö nicht zu?

Nach Abschluss der Diagnostik erfolgt eine Therapie nach Möglichkeit kausal.

Auch bei rein funktioneller Störung sollte zeitnah eine symptomatische Therapie eingeleitet werden, um eine regelmäßige Transformation des Endometriums sowie eine Östrogenisierung sicherzustellen.

Die Häufigkeitsverteilung der Ursachen unterscheidet sich deutlich.

Eine Therapie beginnt frühestens nach Ablauf eines Jahres, da bei einem Großteil der Patientinnen sich die Zyklusfunktion in diesem Zeitraum auch spontan wieder erholt.

Es handelt sich bei der primären Amenorrhö um die ausbleibende Menarche und bei der sekundären Amenorrhö um das Ausbleiben der Menstruation über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten.

Eine 32jährige adipöse Patientin mit PCOS leidet unter rezidivierenden Menometrorrhagien. Wie beraten Sie die Patientin?

Vor einer erfolgreichen Gewichtsabnahme kann keine hormonelle Therapie angeboten werden.

Auch wenn eine Gewichtsreduktion zur Zyklusregulierung beitragen kann, sollte bereits zwischenzeitlich eine Hormontherapie zur Endometriumtransformation begonnen werden.

Das LNG-IUS (Mirena®) erscheint auch im Hinblick auf eine häufig vorliegende zusätzliche Androgenisierungssymptomatik als optimale therapeutische Option.

Die alleinige zyklische Gestagengabe zeigt bei dieser Patientin keine ausreichende Wirkung auf eine regelmäßige Endometriumtransformation.

Außerhalb eines Kinderwunsches ist die Gabe von Metformin im individuellen Heilversuch auch bei Nachweis einer Insulinresistenz bei dieser Patientin keine sinnvolle Maßnahme.

Welches der nachfolgend genannten Gestagenpräparate hat auch in ausreichender Transformationsdosis keine inhibierende Wirkung auf den hypophysären Regelkreislauf und wird daher nicht erfolgreich zur Durchbrechung einer Follikelpersistenz bei Dauerblutung eingesetzt?

Chlormadinonacetat

Cyproteronacetat

Norethisteronacetat

Progesteron

Medroxyprogesteronacetat

Für die Abwägung einer operativen gegenüber einer medikamentösen Therapie bei Menometrorrhagien trifft welche der folgenden Aussage zu?

Die Entscheidung ist insbesondere von einem noch bestehenden Kinderwunsch der Patientin abhängig zu machen.

Aufgrund der Komplikationsrate operativer Therapien ist medikamentösen Therapieformen unabhängig vom Lebensalter der Vorzug zu geben.

Ein medikamentöser Therapieansatz führt zu einer zügigeren Beschwerdefreiheit.

Die Einlage eines LNG-IUS ist von der Reduktion der Blutungsstärke her signifikant stärker wirksam als eine Endometriumablation.

Eine Hysterektomie wäre nur bei Nachweis einer Malignität indiziert.

Eine 18jährige Patientin erleidet unter laufender Chemotherapie bei einer Leukämie erstmalig eine schwere Menometrorraghie. Welche der nachfolgend genannten therapeutischen Optionen würden Sie der Patientin bevorzugt anbieten, um akut und begrenzt auf die Dauer der geplanten Therapie eine Blutungsfreiheit zu erzielen?

Einlage eines LNG-IUS (Mirena®)

GnRH-Analoga-Gabe

Hysterektomie

Endometriumablation

Zyklische Gestagene

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Sonntag, B. Zyklusstörungen. Gynäkologe 49, 357–372 (2016). https://doi.org/10.1007/s00129-016-3878-1

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