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Die Umsetzung der neuen Musterweiterbildungsordnung und die europarechtlichen Implikationen

Putting the new model of the statute for specialized medical training into practice: implications for European law

  • Leitthema: Ärztliche Aus-, Weiter- und Fortbildung, Teil 1
  • Published:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz Aims and scope

Zusammenfassung

Die ärztliche Weiterbildung dient der Vertiefung und Spezialisierung der im Studium erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Sie erfolgt in der Regel in praktischer Berufstätigkeit unter Anleitung erfahrener, zur Weiterbildung befugter Ärzte und endet nach erfolgreich absolvierter Prüfung mit dem Erwerb einer führbaren Weiterbildungsbezeichnung. Die strukturellen Vorgaben, die im Rahmen der ärztlichen Weiterbildung zu vermitteln sind, werden durch die Weiterbildungsordnung (WBO), einer von der Ärztekammer beschlossenen Satzung, festgelegt. Die vom Deutschen Ärztetag als Empfehlung beschlossene Musterweiterbildungsordnung dient dabei den Ärztekammern in den einzelnen Bundesländern als Richtschnur für eine möglichst einheitliche Umsetzung des Weiterbildungsrechts. Dementsprechend sind länderspezifische Abweichungen möglich. Am Beispiel Baden-Württembergs werden die landesgesetzlichen Grundlagen und die Implementierung der WBO im Heilberufe-Kammergesetz beschrieben. Die weit reichenden Auswirkungen des Europarechts zeigt das Beispiel des Facharztes für Allgemeinmedizin.

Abstract

Specialized medical training serves to deepen the abilities and talents acquired during medical training. It usually takes place during professional activity under the guidance of experienced physicians authorized for specialized training and ends after a successfully completed examination with the acquisition of a specialized training title. The structural requirements, which are to be taught in the context of the specialized medical training, are specified in a statute (Weiterbildungsordnung), which was adopted by the chamber of physicians. The model Weiterbildungsordnung, decided upon by the German medical assembly (Deutscher Ärztetag), serves as a recommendation in the individual States in Germany to achieve statutes as uniform as possible. The regional law bases and the implementation of the Weiterbildungsordnung in the Heilberufe-Kammergesetz are described by the example of the State of Baden-Württemberg. The extensive effects of the European law are illustrated by the example of the general practitioner (Arzt für Allgemeinmedizin).

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Notes

  1. BVerfGE 33,125, Beschluss vom 9.5.1972, Az. BvR 518/62 und 308/64.

  2. Bis zur Facharztentscheidung waren in den Heilberufsgesetzen der Länder Regelungen enthalten, wonach die Ärztekammer berechtigt ist, eine Berufs- und Facharztordnung zu erlassen. Diese Regelungen sah das Bundesverfassungsgericht als nicht ausreichend an.

  3. Hier existiert eine eigene gesetzliche Grundlage in Form des Gesetzes über die Weiterbildung von Ärzten, Zahnärzten, Tierärzten und Apothekern vom 20.7.1978 (GVBl S. 1493) zuletzt geändert durch das Gesetz vom 4.11.2003 (GVBl S. 452).

  4. Übersicht der Kammergesetze siehe: http://www.kammerrecht.de.

  5. Hb-KG BW i.d.F. vom 16.3.1995, zuletzt geändert durch Gesetz vom 14. Februar 2006, GBl BW S. 23.

  6. § 39–41a Hb-KG regelt speziell die Weiterbildung der Ärzte, § 42–44 Hb-KG die Weiterbildung der Zahnärzte, § 45–47 Hb-KG die Weiterbildung der Tierärzte, § 48–50 die Weiterbildung der Apotheker; noch ausstehend sind Regelungen, die die Weiterbildung der psychologischen Psychotherapeuten betreffen.

  7. In Baden-Württemberg § 38 Abs. 1 Hb-KG.

  8. Vom 5.4.1993, Amtsblatt EG Nr. 11, 165/1 „Richtlinie zur Erleichterung der Freizügigkeit der Ärzte und zur gegenseitiger Anerkennung ihrer Diplome, Prüfungszeugnisse und sonstigen Befähigungsnachweise“.

  9. Gesetz zum Abkommen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedsstaaten einerseits und der Schweizerischen Eidgenossenschaft andererseits über die Freizügigkeit vom 2.9.2001, BGBl II Nr. 26 vom 7.9.2001, S. 809 ff.

  10. Mit 3-, 4- oder 5-jähriger Weiterbildungszeit.

  11. Vertragsverletzungsverfahren 1999/2026.

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Wahl, U., Hespeler, U. Die Umsetzung der neuen Musterweiterbildungsordnung und die europarechtlichen Implikationen. Bundesgesundheitsbl. 49, 358–363 (2006). https://doi.org/10.1007/s00103-006-1241-8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/s00103-006-1241-8

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