Zusammenfassung
Vom Tag der Geburt an gilt in der Regel: Familie ist der erste und zentrale Raum der Medienerfahrung junger Menschen. Die aktuelle Vielfalt der Medien ist untrennbar mit anderen Faktoren und Personen im System Familie verschmolzen. Und Familie selbst ist heute vielfältig, divers, längst nicht mehr in der Hierarchie Vater, Mutter, Kind(er) zu beschreiben. Junge Eltern sind selbst medienaffin und digital involviert; der Elterntalk läuft auch über Facebook und WhatsApp, die ersten Fotos des Neugeborenen werden selbstverständlich über Social Networks wie Instagram gepostet, das Babyphone ist eine App; der digitale Datenschatten ist quasi mitgeboren. Der Frage, was in der mediatisierten Familie kompetentes Verhalten ist, geht der vorliegende Text nach.
Eltern- und Erziehungsverhalten müsste entsprechende Kompetenzen erkennen lassen, Medienerziehung als Teil davon setzt Medienkompetenz von Eltern voraus. Im folgenden Beitrag werden zunächst das veränderte System Familie und dessen Relation zu veränderten Medienwelten angesprochen. Dann geht es um die Frage, was denn eigentlich Medienkompetenz für Eltern und von Eltern umfasst und wie das in Erziehungsverhalten eingebunden ist oder sein sollte. Im dritten Absatz wird Medienkompetenz von Eltern in der Spannung zwischen Ermöglichung und Risikomanagement und im Bezug zu Funktionen der Peergroup akzentuiert.
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Hoffmann, B. (2019). Medien-Erziehungs-Kompetenz von Eltern im System Familie. In: Angenent, H., Heidkamp, B., Kergel, D. (eds) Digital Diversity. Diversität und Bildung im digitalen Zeitalter. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26753-7_7
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