Ist die ultraschallgestützte Berechnung intraokularer Linsen notwendig?

Zusammenfassung

Von 114 implantierten Bink-horst-4-Schlingen-Linsen konnten 109 nachuntersucht werden. 72 Linsen wurden allein nach mit dem Ultraschall gemessener Achsenlänge und der Brillenanamnese implantiert. In 37 Fällen erfolgte eine genaue Berechnung der Linsenstärke nach den von Gernet angegebenen Formeln. Ohne Berechnung wurde die geplante Endrefraktion in 8,3% deutlich verfehlt. Wäre auch die Messung des Ultraschalls unterblieben, wären 13,8% ungünstige Implantationen erfolgt.

In der berechneten Gruppe wurde in 5,4% eine zu große Abweichung von der geplanten Refraktion erhalten. Die Aniseikoniebestimmung ergab für beide Gruppen bei deutlich kleinerer Fallzahl keine signifikante Differenz. Das räumliche Sehen war in der berechneten Gruppe geringfügig besser. Aufgrund dieser Ergebnisse ist die Berechnung der zu implantierenden Linse dringend zu empfehlen.

Summary

In 109 out of 114 implanted Binkhorst-4-loop-iris-clip-lenses a post-operative follow-up study could be performed. In 72 cases the lens power was derived only from ultrasonographic measurement of axial length and spectacle history of the patient. The other 37 implants were determined on the basis of the formulas given by Gernet. Without calculation the planned final refraction was not reached in 8.2%. If ultrasonographic measurements had also been dismissed, then 13.8% of the implants would have failed to result in the desired refraction. In the group of calculated lens powers the planned final refraction was not attained in 5.4% of the cases.

In the two reduced groups there was no significant difference in the distribution of aniseikonia. Where aniseikonia measurements could be performed, stereoscopic vision was slightly better in the calculated group.

On the bases of these results the exact calculation of lens implant power is highly recommended.