Abstract
Zusammenfassung. Der prädiktive Wert besonders frühkindlicher Entwicklungsdiagnostik wird immer wieder infrage gestellt. Die prognostische Aussagekraft scheint in Bezug auf unauffällige bzw. mäßig auffällige Kinder eher gering zu sein. In der vorliegenden Studie wird die prognostische Validität eines Entwicklungs-Screenings überprüft. Es wurden 124 unselektierte Kinder längsschnittlich jeweils zum Zeitpunkt der pädiatrischen Vorsorgeuntersuchungen U4, U5, U6 und U7 (3. - 4., 6. - 7., 10. - 12., 21. - 24. Lebensmonat) mit dem Neuropsychologischen Entwicklungs-Screening für die ersten beiden Lebensjahre (NES) untersucht. Es zeigten sich in allen Altersstufen signifikante Beziehungen zwischen den Dimensionen des NES. Signifikante Stabilitäten über alle Altersintervalle, also einen Prognosezeitraum von knapp zwei Jahren, ergaben sich jedoch hauptsächlich für die Kinder, deren Screening bezogen auf den Gesamttestwert ein auffälliges bis grenzwertig auffälliges Resultat ergeben hatte. Weniger stabil hingegen waren die Ergebnisse für die als unauffällig eingestuften Kinder. Jedoch konnte belegt werden, dass das NES seinen Anspruch als Screening-Test erfüllt, diejenigen Kinder mit dem größten Entwicklungsrisiko prognostisch valide zu identifizieren.
Abstract. Since early developmental testing was established there has always been the question of the predictive validity of early childhood assessments. The prognostic significance seems to be low, especially for normal children or children with mild developmental delays. The following study examines the prognostic validity of the developmental screening test, NES. 124 normal children were assessed with the NES in a long-term follow-up at the same time as the preventive medical checkups U4, U5, U6, and U7 over a period of 2 years. Significant relations were found between the dimensions of the NES. Over the 2 year follow-up significant stabilities in the test results were found, especially for the children whose score was low or marginal in developmental testing. The results for children with normal scores were less stable. However, the study shows that the screening test reliably detects children who are developmentally at risk.
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